Der Sommer nähert sich mit großen Schritten und auch die Stechmücken drehen schon ihre ersten Runden. Gerade an lauen Abenden können einem die kleinen Quälgeister schon ziemlich auf die Nerven gehen. Auf unserer Reise hatten wir bis jetzt drei unterschiedliche Anti-Mücken-Sprays im Einsatz. Dabei waren Produkte mit und auch ohne Deet in Gebrauch. Halten diese Repellents eigentlich auch Bremsen, Zecken und andere Blutsauger ab? Gibt es auch Hausmittel und bieten die immer beliebter werdenden Anti-Mücken-Armbänder einen wirksamen Schutz? Was kann man tun, wenn man bereits gestochen wurde und es zu jucken beginnt? Wir haben die beworbenen Gels und Stichheiler getestet und sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen.
Welche Anti-Mücken-Sprays hatten wir bis jetzt im Einsatz?
Egal ob Norwegen, Finnland oder auch Deutschland, Stechmücken machen einem meist in den Abendstunden das Leben schwer. Deshalb gehört ein Anti-Mücken-Spray immer in unsere Reiseapotheke. Zum Einen nutzten wir Produkte mit Deet, zum Anderen welche mit Icaridin. Beide gelten als gutes Mittel zur Abwehr von blutsaugenden Insekten. Einen wirklichen Schutz vor Bremsenstichen konnten wir aber nur bei den Mückensprays mit Deet feststellen. Mit dem Wirkstoff Icaridin wurden diese lästigen Besucher nicht vollkommen von ihrer Blutmahlzeit abgehalten. Bei Mücken und Zecken wirkt es hingegen genauso zuverlässig, wie die Produkte Nobite oder Jaico mit Deet.
Das der Geruch von Autan und den anderen Icaridin-Repellents angenehmer sein soll, können wir persönlich nicht bestätigen. Wobei Geruch natürlich sehr individuell empfunden wird. Auf der Haut fühlt es sich auf jeden Fall angenehmer an. Das Nobite Mückenspray, mit seinen 50 % Deet, hinterlässt schon ein etwas klebriges Gefühl.
Es muss nicht gleich die Chemiekeule sein.
Eines sollte immer klar sein. Wir sprühen Chemie auf die Haut. Nicht jeder verträgt sie gleich gut. Den Kontakt mit Schleimhäuten und Augen sollte man deshalb auf jeden Fall vermeiden. Gerade in unseren Breitengraden halte ich z. B. Nobite mit seiner 50 %-igen Konzentration für etwas übertrieben. Hier reicht auch das Produkt von Jaico mit 30 % Wirkstoff locker aus. Mit dieser Konzentration kamen wir in Norwegen sehr gut über die Runden, aber auch in Deutschland hielten wir uns damit frei von Mückenstichen. Autan wirkt, wie bereits erwähnt, auch sehr zuverlässig, nur bei Bremsen konnten wir keinen guten Schutz erreichen.
Bei kleinen Kindern sollte man generell sorgsam beim Umgang mit Anti-Mücken-Mitteln sein. So greifen wir z. B. für unsere kleine Nichte nur auf Produkte mit Icaridin oder Citriodiol zurück, nutzen die Produkte sehr sparsam und sorgen eher für hautbedeckende Kleidung als sicheren Mückenschutz. Man sollte auf jeden Fall die Produktbeschreibung genau lesen.
Was bei Mückensprays mit Deet ebenfalls zu beachten ist: Kunststoffe, aber auch Kleidung können ausbleichen. Darum sollte man es nicht unbedingt auf sein T-Shirt oder die Hose sprühen.
Malaria- und Gelbfiebergebiete
Für unsere Reise in die Karibik und auf Mauritius hatten wir uns mit Nobite eingedeckt, um wirklich den größtmöglichen Schutz zu haben. Mit Malaria ist nicht zu spaßen und so würden wir für eine Reise in die Tropen bzw. Risikogebiete grundsätzlich ein Produkt mit 50% Deet einpacken. Hier wählt man eben das kleinere Übel, denn mit Malaria möchte man sich nicht anstecken. Und auch hier gilt, hautbedeckende Kleidung ist sehr zu empfehlen. Zusätzlich gibt es Produkte mit denen Kleidung oder auch Moskitonetze imprägniert werden können. Aber auch fertig imprägnierte Moskitonetze sind erhältlich. Dies ist aber wirklich nur in Malaria- bzw. Gelbfiebergebieten nötig. Bei einer geplanten Reise ist ein Termin bei einem Tropenarzt angeraten, um sich über alle Risiken umfassend zu informieren.
Hausmittel gegen Mücken
Eigentlich können wir nur drei Hausmittel in seiner Wirksamkeit bestätigen, Mückengitter, Moskitonetz und lange Kleidung. Selbst nach dem reichlichen Verzehr von Knoblauch wurden wir in Norwegen von Mücken zerstochen und auch das Aufstellen von Räucherwerk, Tomatenpflanzen und anderen Kräutern hilft nicht wirklich gegen die kleinen Plagegeister. Was in Europa “nur” juckende Pusteln hinterlässt, kann in Risikogebieten im schlimmsten Fall zu einer Tropenkrankheit führen. Zu Hause darf jeder gerne die propagierten “Hausmittel, die wirklich helfen” ausprobieren und sich von der mangelnden Wirksamkeit überzeugen. In Malariagebieten wäre ich damit vorsichtig.
Mücken-Armband, schick aber sonst nix
Auch ein Mücken-Armband bietet keinen sicheren Schutz vor Mückenstichen. Wie sollen sie auch? Wenn es am linken Handgelenk unangenehm riecht, sucht sich die Mücke einfach einen Platz am rechten Arm oder den Beinen. Ein Ganzkörperschutz besteht mit diesen Armbändern nicht. Dazu kommt noch, dass oftmals Wirkstoffe verwendet werden, die selbst beim kompletten Auftragen auf die Haut nur mangelnde Wirksamkeit zeigen. Wie bei den “Hausmitteln” hat dieser “Mückenschutz” bei einer Reise in Malaria- oder Gelbfieberregionen nur einen rein optischen Wert.
Was hilft bei Mückenstichen und Schwellungen?
Aber leider erwischt es trotz Schutzmaßnahmen jeden mal. Eine Mücke oder Bremse hat zugestochen und es beginnt zu jucken. Wenn man jetzt kratzt, wird es meist nur noch schlimmer. Es bilden sich kleine Quaddeln und im schlimmsten Fall kommt es zu einer offenen Wunde, die sich entzünden kann. Wir hatten für diesen Fall immer eine Tube Fenistil-Gel in unserer Reiseapotheke. Es kühlt, aber irgendwie verschwand der Juckreiz nie komplett.
Unserer Erfahrungen mit einem Stichheiler
In Frankreich machte uns die Crew der Weltenbummlerinnen auf einen Stichheiler aufmerksam. Die Gelegenheit ergab sich, nachdem mein Bein als Buffet für so einige Stechmücken herhalten musste. Nach dem Einsatz war der Juckreiz komplett weg. Dabei wird der Stich über ein Keramikelement punktuell mit Hitze behandelt. Dabei kann man zwischen 3 und 6 Sekunden wählen. Gefühlsmäßig kann es schon etwas heiß werden. Gerade an empfindlichen Hautstellen sollte man deshalb erst mit der 3 Sekunden Behandlung beginnen.
Wir waren davon so begeistert, dass wir uns den Bite-Away Stichheiler in unsere Reiseapotheke gelegt haben.
Fazit unseres Tests
Unsere Erfahrungen zeigen, dass nur mit langer Kleidung und der Behandlung von unbedeckten Haustellen mit einem Anti-Mücken-Mittel wirklicher Schutz gewährleistet ist. Dabei kommt es nicht auf die Marke des Mückensprays an, sondern auf die verwendeten Inhaltsstoffe. Mit Deet ist man am besten gerüstet und hat auch den haltbarsten Mückenschutz. Aber auch Produkte mit Icaridin schützen zuverlässig. Es muss aber früher nachgeschmiert werden, da die Wirkungsdauer etwas kürzer ist. Mit 50 % Deet wird der längste Schutz erreicht. Allerdings hinterlässt z. B. Nobite einen klebrigen Film auf der Haut.