Es war Zeit unseren Stellplatz an den Dünen, bei TanTan, zu verlassen und Richtung Guelmim aufzubrechen. Das ist zwar gen Norden, aber wir wollten ein paar grundsätzliche Dinge in einem Supermarkt nachkaufen und das war der nächstgelegene. Was das mit unserer GoPro und Tomatensauce zu tun hat? Seht selbst …
Guelmim
In Guelmim angekommen gingen wir zu allererst in den dortigen Supermarkt. Wir kauften ein paar grundlegende Dinge nach und fuhren dann in die Innenstadt, um uns noch eine neue Rubbelkarte und etwas Öl für unser Wohnmobil zu besorgen. Es war Freitag und dementsprechend hatten nicht mehr alle Geschäfte geöffnet. Doch es dauerte nicht lange und wir hatten sowohl das Eine, als auch das Andere gefunden. Jetzt heißt es nur noch, raus aus der Innenstadt von Guelmim und einen Schlafplatz suchen.
Unerwartetes Wiedersehen
Am Kreisverkehr sahen wir plötzlich einen roten Bus, der von einem orangenen Mercedes verfolgt wurde. Das ist doch Oli’s Bus?!? Wir waren uns innerhalb kürzester Zeit sicher, dass das unsere alten Reisegefährten sein müssten und stiegen aufs Gas, um den Beiden zu folgen. Es dauerte auch nicht lange und er schien uns im Rückspiegel erkannt zu haben. Oli blieb mitten in Guelmim an der Straßenseite stehen, sprang aus dem Bus und kam zu uns. Die Wiedersehensfreude war riesig … doch nur für uns. Die anderen Fahrzeuge hinter uns veranstalteten ein Hupkonzert und so vereinbarten wir, dass wir den Beiden einfach hinterherfahren und uns am Supermarkt nochmal ausführlicher unterhalten werden.
Kaffeeklatsch am Supermarkt-Parkplatz
Auf dem Parkplatz des Supermarkts tauschten wir unsere Erlebnisse der letzten Wochen aus und gingen nochmal gemeinsam einkaufen. Wir schlenderten einfach nebenher und nutzen die Gelegenheit, um noch weiter zu quatschen. Die Jungs wollten, wie wir erfuhren, nach Plage Blanche fahren und dort noch ein wenig bleiben, bevor sie dann den Heimweg antreten.
Wir überlegten eine ganze Zeit lang, ob wir mitfahren sollten oder nicht. Schließlich waren wir eigentlich total happy erstmal alleine unterwegs zu sein. Wollen wir uns dann jetzt wieder einer Gruppe mit 6 Fahrzeugen und doppelt so vielen Leuten anschließen? Wir entschieden uns für ein Nein und so verabschiedeten wir uns am Supermarkt und machten uns auf, einen Platz für die Nacht zu suchen.
Wochenquartier bei Guelmim
Der Platz war schnell gefunden. Da es nur für eine Nacht sein sollte, waren wir nicht anspruchsvoll und schlugen hinter einem kleinen Berg, nahe Guelmim, unser Lager auf.
Stefan plante für uns eine Offroadstrecke hinter die Berge von Guelmim und am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg. Nach ca. 30 km Fahrt sahen wir ein schönes Plätzchen und entschieden uns dort zu bleiben .
Das aus diesem Platz für die Nacht ein Platz für eine Woche werden würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht geplant. Da wir allerdings jede Menge Arbeit vor uns hatten, verlängerten wir Tag um Tag.
GoPro meets Tomatensauce
An einem Abend entschied ich Pfannenpizza zu machen. Ich bereitete den Teig vor und schnitt die Zwiebeln für die Tomatensauce. Um euch unser Lieblingsessen, Pfannenpizza, näher zu bringen, entschieden wir das Ganze zu filmen und dann auf YouTube online zu stellen. Da Stefan gerade beschäftigt war, während ich die Tomatensauce kochte, versuchte ich die GoPro oben im Gewürzregal “einzuklemmen”, um den Kochvorgang zu filmen. Ich testete ein paar Mal, ob sie auch wirklich stabil dort hing, was so war, und fing dann an, die Sauce zu pfeffern. Wenige Sekunden später machte es nur noch klack. Ich sah schockiert in meinen Kochtopf, denn die GoPro landete mitten in der heißen Tomatensauce. “Oh nein”, das kann doch jetzt nicht wahr sein.
Ich versuchte die kleine Kamera möglichst schnell aus der kochenden Sauce zu fischen. Sie gab nur noch einen lauten Pfeifton von sich, was nicht wirklich gesund klang. Sofort haben wir Akku und Speicherkarte entfernt und waren Beide mehr als nur schockiert. Wenn die Kamera jetzt kaputt ist … ich wollte gar nicht daran denken. Stefan machte sie mit Wattestäbchen und Tüchern, so gut es ging, sauber. Danach versuchten wir sie wieder einzuschalten, was auch funktionierte. Allerdings war das Display hinten kaputt.
GoPro im Reis
Vielleicht war noch ein wenig Feuchtigkeit in der Kamera. Deswegen legten wir sie einfach in eine Schale voll Reis und würden am nächsten Tag probieren, ob das Display wieder funktionieren würde. Gesagt, getan … die GoPro schlief so friedlich in ihrem Reisbett, während wir versuchten uns von dem Schock zu erholen. Deswegen haben wir dieses Filmexperiment auch bis heute nicht wiederholt 😀
Am nächsten Tag war die Spannung groß. Doch siehe da, sie funktionierte wieder inkl. Display. Wir waren erleichtert und nach einer Woche auf unserem Platz, nahe Guelmim, war es Zeit wieder aufzubrechen.
Richtung Plage Blanche
Wir wollten wieder Richtung Küste. Von Guelmim aus ist es nicht weit, bis man wieder am Meer ist. Stefan plante uns eine tolle Offroad Piste zum Plage Blanche. Doch auf dem Weg dorthin stellte sich heraus, dass es gar keine Piste mehr war, sondern mittlerweile eine asphaltierte Teerstraße. Naja, auch egal. Ich spielte an seinem Handy rum und entdeckte dabei eine kleine Piste, die von der Asphaltstraße wegging und auch zum Meer führte. Lass uns doch die fahren, schlug ich vor. Stefan war einverstanden und so bogen wir ab.
Die Piste war besser, als alle, die wir bis dato hatten. Sie führte uns durch eine kleine Hügellandschaft mit unglaublich vielen Blumen und Pflanzen. Was für eine geniale Aussicht. Wir waren beide super happy diesen Weg gewählt zu haben und freuten uns schon auf den ersten Blick aufs Meer.
Hinter jedem Hügel dachten wir, jetzt müssten wir doch ne mega Aussicht haben. Doch dann kam noch ein Hügel und noch einer und noch einer. Es war bereits 17 Uhr, als wir endlich das Meer erblickten.
Stellplatz mit Aussicht
Als wir auf die Hauptpiste, die am Meer entlang führte, kamen, staunten wir beide nicht schlecht. Die Piste war stellenweise noch schlechter als die, von der wir gerade gekommen waren. Aber egal. So führte diese sog. Hauptpiste auf einen Hügel. Wir sahen uns an und waren uns ohne ein Wort einig, hier wollen wir bleiben. Was für eine geniale Aussicht. Der Wind sorgt bei diesem Stellplatz zwar für eine ordentliche Geräuschkulisse, aber das stört uns nicht. So stehen wir nun seit gestern Abend hier und werden morgen weiterfahren Richtung Plage Blanche. Aber natürlich nicht, ohne euch heute noch mit einem neuen Video zu versorgen.
Du hast Lust auf weitere Erlebnisse aus unserem Reisetagebuch? Dann empfehle wir dir, einen Blick in unsere Wohnmobil Reiseberichte zu werfen.