Von unserem Besuch in Potsdam und Berlin geht es Richtung Westen. Die Niederlande sind unser Ziel, denn wir wollen die hoffentlich schönen Herbsttage nutzen, um noch ein wenig Rad zu fahren. Hier hat vor über 3,5 Jahren unsere Reise begonnen, also Grund genug wieder zurückzukehren. Einen ruhig gelegenen Wohnmobil Stellplatz hinterm Deich (Noordpolderzijl) haben wir uns als erstes Ziel rausgesucht.
Stau in Deutschland
Etwas mehr als 500 km in Deutschland liegen vor uns, was wir locker in zwei Tagen schaffen, so dachten wir zumindest. Was wir nicht auf dem Schirm hatten, war der Verkehr in Deutschland. Wann hatten wir eigentlich unseren letzten Stau? Ich glaube mich zu erinnern, dass wir in Portugal an einem Freitagabend mal im Stau standen, als wir aus der Stadt raus wollten. Das war aber auch der Einzige in den letzten 3,5 Jahren.
- Feststellung bei unserem Heimatbesuch: Es staut sich ganz ordentlich.
Bevor wir allerdings aus der Niederlande berichten, wollen wir noch von unserem letzten Stopp in Deutschland erzählen, einem Womo-Stellplatz der fast nicht erreichbar gewesen wäre.
Stellplatz zu dem es keine Zufahrt gibt
Wenige Kilometer von der Autobahn entfernt haben wir einen Stellplatz bei einem Restaurant ausfindig gemacht. Wir verlassen die Schnellstraße und wollen dann rechts abbiegen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Allerdings hindert uns ein Schild, das auf “max. 5 t” hinweist, daran. Wir sind etwas verwirrt, aber einigen uns, dass wir halt einfach die nächste Einfahrt nehmen.
Doch auch hier dasselbe Bild. Hmpf, … was soll das denn? Okay, dann fahren wir einfach die Hauptstraße weiter, was uns auch gelang. Doch als es dann daran ging auch diese wieder Richtung Stellplatz zu verlassen, dasselbe Bild. Wir sind schon kurz davor uns anderweitig etwas zu suchen, als wir tatsächlich eine Zufahrtsstraße finden, ohne diese Einschränkung. Man soll es ja fast nicht glauben.
Wohnmobilstellplatz am Deich
Wir haben uns einen Wohnmobilstellplatz im Norden, direkt hinterm Deich ausgesucht. Laut einer bekannten App soll es nur fünf sehr begehrte Plätze geben, die immer schnell weg seien sollen.
Wir sind guter Dinge, haben wir ja doch Nebensaison und wer fährt schon bei schlechtem Wetter zum Campen? Wir haben richtig Glück, als wir ankommen, sind lediglich zwei Plätze belegt.
Wohnmobil-Stellplatz | Informationen |
Noordpolderzijl | 5 Plätze für Wohnmobile direkt hinterm Deich. Ein kleines Restaurant ist angeschlossen. Keine VE, aber Stromsäulen vorhanden. Man bucht diese mithilfe einer App. |
Preis | kostenlos 1kWh Strom = 0,50 € |
Koordinaten Adresse |
N53.43219, E6.58357 ‘t Zielhoes Noordpolderzijl, Zijlweg 4, 9988 TD Noordpolderzijl, Niederlande |
Da schlechtes Wetter angesagt ist, connecten wir uns mit der Stromsäule und kuscheln uns nach drinnen. Draußen klopfen die Regentropfen ans Fenster und der Wind lässt das Womo immer wieder wackeln.
Auch wenn wir ja Schönwetterkinder sind, so hat es doch auch was total Gemütliches, wenn es draußen düster und regnerisch ist.
Die kurzen Regenpausen nutzen wir an diesem Tag, um ab und an auf den Deich zu klettern und die schöne Aussicht zu genießen. Als bayerische Südländer kennen wir es nicht, dass man heute schon sehen kann, wer morgen zu Besuch kommt.
Die nächsten Tage verbringen wir mehr drinnen als draußen und nutzen ein paar sonnige Stunden für eine Tour.
Kleine Radtour am Deich entlang
Nicht umsonst haben wir unsere Fahrräder dabei. Wir wollen das fantastische Netz aus Radwegen und Knotenpunkten nutzen, die es in der Niederlande gibt. Und so stellt uns Stefan mit der App (wir werden in einem gesonderten Beitrag mal was dazu erzählen) eine schöne Route mit knappen 30 km zusammen. Wir schwingen uns auf die Räder und los geht’s.
Start in Noordpolderzijl
Die erste Etappe führt uns von unserem Startpunkt Noordpolderzijl auf bzw. neben den Deich.
Die Sonne kommt ein wenig durch und der Wind drückt ganz schön von der Seite. Wie man es kennt, sind Schafe auf den Deichen unterwegs und wir machen ein Spiel draus, den braunen kleinen Bollern auf dem Weg auszuweichen.
Die Aussicht ist grandios.
Westernieland, Den Andel, Rasquert, Baflo, Warffum
Unsere Radtour führt uns weiter vom Deich weg nach Westernieland.
Durch dieses kleine Dorf fahren wir und lernen gleich zwei Hängebauchschweine kennen, die am Radweg ihr Gehege haben. Die zwei freuen sich sichtlich über den Besuch.
Durch Den Andel, Rasquert und Baflo führt der Radweg wieder ins Grüne. Direkt am Schafgehege entlang folgen wir dem schmalen Weg und entscheiden uns an einer Bank an einem kleinen Fluss für eine kurze Pause.
Die letzte Ortschaft auf unserem Weg zurück nach Noordpolderzijl ist Warffum.
Mit den Häusern um uns herum merken wir gar nicht, wie sehr der Wind noch mal auffrischt und sind ziemlich überrascht über das, was uns auf dem Weg zurück das Fahren schwer macht.
Gegenwind – etwas was wohl jeder Radfahrer ohne Motor verflucht – auch wir. Dementsprechend anstrengend werden die letzten Kilometer zurück zum Womo-Stellplatz.
Unsere Radtour zum Nachfahren
Wer die Tour nachfahren möchte, der kann das übrigens bei und mit Wikiloc tun.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.wikiloc.com zu laden.
Tipp: Für alle Fahrer eines E-Bikes, es gibt auf dieser Radroute sogar eine Station zum Aufladen.