Unser Weg führt uns die sog. Goldene Route entlang und wir kommen innerhalb kürzester Zeit zum ersten Highlight – dem Geirangerfjord. Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Wir schlängeln uns die teilweisen steilen Serpentinen der Adlerstraße weiter nach oben, bis wir am Trollstigen angekommen sind – die wohl spektakulärste Straße Norwegens.
Für die einfachere Routenplanung haben wir die Koordinaten aller wichtigen Eckpunkte am Ende des Beitrags in einer Tabelle zusammengefasst.
Die Goldene Route in Norwegen
Wir verbringen die letzte Nacht vor der Erkundung Norwegens Goldener Route in Langvatnet. Einem kleinen Parkplatz in einer unglaublichen Bergkulisse.
Hier liegt selbst im Juni noch Schnee und die Aussicht ist einfach atemberaubend. Außerdem kann man hinter dem Parkplatz einen kleinen Weg entlang wandern.
Doch nun starten wir unsere Tour Richtung Geirangerfjord und Trollstigen.
Die Provinzstraße 63 führt uns entlang des Kvanndalsfossen, einem beeindruckenden Wasserfall bis zum Flydalsjuvet. Dabei handelt es sich um einen Aussichtspunkt, der einen tollen Rundumblick über den Geirangerfjord und das umliegende Bergmassiv bietet. Gerade für Fotos der beeindruckenden Fjordlandschaft ein perfekter Ort.
Links und rechts kann man an den Bergen auch immer wieder kleine Wasserfälle entdecken. Allerdings kann es hier gerade in der Hochsaison ziemlich überlaufen sein.
Geirangerfjord und Geiranger
Nach dem Aussichtspunkt geht es noch ein paar kleine Serpentinenstraßen ins Tal und schon ist man angekommen am wohl bekanntesten Fjord Norwegens, dem Geirangerfjord. Er ist an seiner breitesten Stelle 1,3 km breit und etwa 15 Kilometer lang. Seit Juli 2015 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe und endet im gleichnamigen Ort Geiranger. Hierbei handelt es sich um eine kleine Ortschaft, die allerdings stark auf Tourismus ausgelegt ist.
Wem der Blick von hier auf den Fjord nicht genug ist, der kann bei einer Fährfahrt noch tiefer eintauchen. Die perfekte Gelegenheit um beispielsweise die Wasserfälle der Sieben Schwestern zu besichtigen. Und wenn man Glück hat, kommt noch ein Schiff der Hurtigruten vorbei. Dementsprechend kann es in der kleinen Ortschaft schnell voll werden.
Du willst wissen wie es aktuell aussieht? Wieso nicht einfach mal in der Geiranger Webcam nachsehen?
Die Adlerstraße, Ørnevegen
Weiter führt uns die Goldene Route über die Adlerstraße (Ørnevegen) zu einer weiteren Aussichtsplattform mit tollem Blick auf das Örtchen Geiranger und den Fjord. Die Adlerstraße ist eine etwa 8 km lange Serpentinenstraße, die Geiranger mit Eidsdal verbindet. Bei einer Steigung von bis zu 10 % geht es für unseren Oldtimer nur noch im Schneckentempo bergauf.
Aufgrund der schlechten Witterung machen wir nur einen kurzen Stopp, um Gassi zu gehen, bevor es dann die restlichen 10 km bis nach Eidsdal weiter geht.
Mit der Fähre von Eidsdal nach Linge
In Eidsdal angekommen geht es auf die Fähre. Diese bringt uns innerhalb von 10 Minuten über den Valldalfjord nach Linge. Von hier aus führt die Provinzstraße 63 etwa 40 km weiter, bevor wir am Trollstigen ankommen.
Der Trollstigen – Norwegens spektakulärste Straße
Trollleiter wäre wohl die korrekte Übersetzung für Trollstigen. Hierbei handelt es sich um eine der bekanntesten Touristenstrecken Norwegens. Seit 1936 kann die Straße befahren werden, doch sie ist nichts für schwache Nerven. Noch heute ist die Route sehr eng und teilweise nur einspurig, weshalb man des Öfteren stehen bleiben muss, um dem Gegenverkehr auszuweichen und sich irgendwie aneinander vorbeizuquetschen.
Wichtig zu wissen ist, dass man die Serpentinenstraße nicht ganzjährig befahren kann. Von etwa Mitte Mai bis Ende September ist die Strecke geöffnet.
Trollstigen Visitor Centre und Aussichtspunkt
Das ist der letzte große Parkplatz, bevor es die steile Serpentinenstraße nach unten geht. Wir hatten richtig Pech mit dem Wetter und schon einige Kilometer vor dem Trollstigen sank die Sicht gegen null. Alles war eingehüllt in dichten weißen Nebel und wir waren uns einig, bei der Sicht fahren wir hier nicht runter. Deswegen machten wir es, wie viele andere, und verbrachten die Nacht auf dem Parkplatz. Am nächsten Morgen regnete es zwar, doch wir entschieden es zu wagen, … möge die abenteuerliche Fahrt nach unten beginnen.
Wer mehr Glück mit dem Wetter hat, sollte vor der Abfahrt auf jeden Fall noch den Aussichtspunkt besuchen. Diesen erreicht man vom Parkplatz aus nach wenigen Hundert Metern Fußmarsch. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick auf die gesamte Strecke. Einen besseren Ort für ein Foto gibt es hier nicht.
Mit dem Wohnmobil über den Trollstigen
Vor uns liegen die 11 Serpentinen, die mit ihrer Steigung von 12 % bei Regen wirklich abenteuerlich wirkten. 405 Höhenmeter geht es für uns bergab. Bei manchen extrem engen Kurven mussten wir aufgrund eines doch recht großen Wendekreises noch mal vor und zurück, um dann letztendlich um die Kurve zu kommen. Wirklich atemberaubend ist der Blick auf den Stigfossen, einen 320 Meter hohen Wasserfall, der mit lautem Getose in die Tiefe stürzt.
Koordinaten für die eigene Routenplanung
Platz/Sehenswürdigkeit | Koordinaten |
Langvatnet Park- und Übernachtungsplatz am Anfang der Goldenen Route. |
62.013545, 7.402076 |
Flydalsjuvet Aussichtspunkt mit Blick über den Geirangerfjord. |
62.089932, 7.223559 |
Ørnevegen Aussichtsplattform oberhalb der Adlerstraße mit Blick auf Geiranger. |
62.126124, 7.167329 |
Visitor Centre Der letzte Parkplatz bevor es den Trollstigen nach unten geht. |
62.453607, 7.663292 |
Trollstigen Aussichtspunkt Mit Blick über die Serpentinenstraße. Toller Fotostop. |
62.455279, 7.672649 |
Unsere Erfahrungen und Empfehlungen
Wir empfanden den Trollstigen mit dem Wohnmobil als wirklich abenteuerlich. Allerdings hatten wir das Glück, dass aufgrund der Witterung nicht übermäßig viel Verkehr war.
Diese Gegend Norwegens haben wir sehr genossen. Gerade die Landschaft entlang der Goldenen Route ist wirklich beeindruckend. Empfehlenswert ist das Wetter im Auge zu behalten. Das gilt besonders für diejenigen, die diese atemberaubenden Orte gerne auf Fotos festhalten wollen. Im Juli ist die Route ziemlich überlaufen, weswegen man diesen Monat besser meiden sollte.
Auch in unseren Wohnmobil Reiseberichten findest Du jede Menge Infos und Erlebnisse.