An unserem letzten Abend am Montargil Stausee bekamen wir eine Nachricht von Tanja und Andre, ob wir nicht nachkommen und mit ihnen noch mal Zeit am Barragem Marechal Carmona verbringen wollen. Genau das taten wir und packten früh unsere Sachen. Emily war zum Glück auch wieder fit und das verlorene Fell an den Bäckchen wächst langsam wieder nach.
Nach Castelo Branco
Knapp 180 km lagen vor uns. Doch erst hieß es, die 14 km Sand- und Wellblechpiste bis zur Hauptstraße fahren, um dann bis Castelo Branco Strecke zu machen. Das Thermometer stieg schon morgens auf über 30 Grad und so hieß es, alle Fenster aufmachen, um nicht ganz dahinzuschmelzen. Wir fuhren ohne Zwischenstopp bis Castelo Branco, um dort erst mal wieder unsere Vorräte aufzufüllen. Wir parkten am Supermarkt, gingen einkaufen, und als wir wiederkamen, sahen wir Tanjas Ducato hinter unserem Mercedes stehen.
Überraschenderweise war es Andre, der aus dem Ducato ausstieg. Er erzählte uns, dass er hier auf sein Paket wartet und wir quatschten bestimmt eine Stunde, bevor wir uns dann zum kühlen Nass aufmachten.
Barragem Marechal Carmona
Am Stausee angekommen ging es eine ziemlich unebene Sand- und Steinpiste entlang, bis wir auf eine Landzunge gelangten. Dort parkten wir unser Wohnmobil, und bevor wir irgendetwas anderes taten, sprangen wir erst mal in das kühle Nass. Was für eine Erfrischung. Wir richteten uns häuslich ein und verbrachten einen gemeinsamen Abend mit Tanja und Andre draußen, bei einem kühlen Bierchen und jeder Menge toller Gespräche. Am nächsten Morgen sahen wir die GNR ein paar Meter von uns entfernt. Sie liefen am See entlang, bevor sie wieder in ihr Auto stiegen und davonfuhren. Von uns wollten sie aktuell wohl nichts … puh. Wir waren erleichtert, denn es wäre schade gewesen, wenn wir dieses schöne Fleckchen Erde hätten verlassen müssen.
Idanha a Nova – Fotoausflug
Die Männer machten sich am Nachmittag, bei 39 Grad, auf nach Idanha a Nova.
Aufgrund der doch sehr deftigen Temperaturen dauerte es jedoch nicht übermäßig lange, bis sie wieder zurückkehrten.
Für den Abend stand Pizza auf dem Programm. So saßen wir um 21 Uhr, bei angenehmen 27 Grad, vor dem Amumot Mobil und genossen ein leckeres Abendessen, bevor wir todmüde ins Bett fielen.
Lost Place Fotografie
Am nächsten Tag waren die Temperaturen mit knapp 30 Grad schon wesentlich angenehmer. Andre hatte ein paar Tage zuvor ein verlassenes Dörfchen nahe des Stausees entdeckt. So packten wir Stativ und Fotoausrüstung ein und machten uns gemeinsam auf den Weg.
Uns erwartete ein total heruntergekommenes Häuschen, dessen Wohnzimmer nicht mehr wirklich wohnlich aussah.
Ein paar Schafe, die es sich in einem der alten Häuser gemütlich gemacht hatten, beobachteten das Spektakel aus sicherer Entfernung.
Wir fotografierten, was das Zeug hielt, und kehrten mit Bildern aus unterschiedlichen Perspektiven zurück. Es war total spannend zu sehen, wie jeder einzelne die doch gleichen Motive abgelichtet hatte und erfreuten uns an diesen tollen Eindrücken des Tages.
Gemeinsame Zeit
Am Abend wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.
Bei unserem Gespräch stellten wir fest, dass es ja eigentlich total bescheuert ist, wenn die beiden immer vor uns wegfahren und wir dann einen Tag später nachkommen. Deswegen werden wir ab sofort, für eine nicht bestimmte Zeit, gemeinsam weiterfahren. Für die nächsten Tage stehen Monsanto und die alten Mühlen bei Penha Garcia auf dem Plan.
Da war doch noch die Maus …
Ach ja, bevor ich es vergesse, da war ja noch die Maus, die es sich am Montargil Stausee hinter unserer Holzverkleidung gemütlich gemacht hatte. Die ersten Tage am Barragem Marechal Carmona hörten wir von unserem kleinen Untermieter gar nichts und waren froh, dass sie uns wohl verlassen hatte, doch weit gefehlt. Wir lagen am Abend im Bett, als wir es wieder rascheln und knuspern hörten.
Wir sahen uns ungläubig an und es war klar, sie hatte sich wohl jetzt erst richtig eingerichtet. Wir beschlossen, dass wir uns die nächsten Tage Gedanken darüber machen, was wir wegen unseres neuen Haustiers unternehmen wollen, denn hinter der Verkleidung kann sie auf keinen Fall bleiben.