Nach unserer traurigen Geschichte am See ging es, wie im vorherigen Beitrag schon erwähnt, weiter zum Stausee bei Avis. Dort erwarteten uns ein paar Tage in toller Gesellschaft und mit unbeschreiblicher Hitze.
Elvas – kurzer Zwischenstopp
Auf unserem Weg nach Avis fuhren wir durch Elvas.
Eine schöne Stadt, nur 15 km von der spanischen Grenze entfernt, mitten im Alentejo. Das dieses Gebiet der Backofen Portugals sein soll, hatten wir schon gehört. Doch nun sollten wir es auch erleben. Schon morgens war es an diesem Tag ziemlich warm. Als wir das Aquädukt von Elvas fotografierten, hatten wir um die 30 Grad und das in der Früh um 10 Uhr.
Anschließend ging es weiter. Es lagen knappe 100 km vor uns.
Stausee bei Avis
Es war Nachmittag, als wir am Stausee bei Avis ankamen. Die Zwei, die uns eingeladen hatten, standen dort schon ein paar Tage. Die Begrüßung war sehr herzlich und wir freuten uns, Tanja und Andre wiederzusehen.
Wir stellten uns ein paar Meter von den beiden entfernt nah ans Wasser. So mussten wir lediglich 4 Schritte laufen und schon konnten wir ins kühle Nass. Der Boden war sandig und weich, aber zum Glück nicht matschig. Doch eine Erfrischung war der See keinesfalls. Wir hatten eher das Gefühl, als würden wir in die heimische Badewanne steigen.
Wir spannten unser Tarp auf, um wenigstens ein bisschen vor der Sonne geschützt zu sein, die gnadenlos auf uns niederbrannte. Doch die richtig heißen Tage sollten erst noch kommen.
Einsamkeit und die große Hitzewelle
Schon am nächsten Morgen wurden wir sehr früh wach, weil es unerträglich heiß wurde. Im Auto hatte es in der Früh schon über 30 Grad und auf dem Handy wurde mir eine Wetterwarnung wegen extremer Hitze angezeigt. Na, das kann ja lustig werden. Und das wurde es auch.
Bereits mittags knackten wir die 40 Grad-Marke und das Arbeiten fiel immer schwerer. Auch ein Bad im See brachte keine wirkliche Abkühlung. Nachmittags stöhnten wir bei 43 Grad im Schatten und ein paar Grad weniger wären durchaus wünschenswert gewesen.
Doch es war Abkühlung in Sicht, zumindest eine kurzfristige. Andre und Tanja kamen mit selbst gemachtem Mango-Eis vorbei. Was für eine Wohltat, auch wenn man gar nicht so schnell essen konnte, wie das Eis dahin schmolz.
Gemütlicher gemeinsamer Abend
Am Abend saßen wir mit den beiden noch lange draußen. Um 22 Uhr wurden die Temperaturen endlich angenehm und wir konnten wieder etwas klarer denken. Bei Bier und Cidre ließen wir den Tag ausklingen. Als wir so dasaßen, krabbelte immer wieder etwas auf mir. Ich konnte in der Dunkelheit nicht erkennen, was es war und merkte lediglich, dass mich immer wieder etwas zwickte. Ich machte die Taschenlampe an und konnte sehen, dass um uns herum unzählbar viele Ohrwürmer unterwegs waren. Diese waren größer, als alle Ohrwürmer, die ich bisher gesehen hatte. Gegen Mitternacht beendeten wir unseren gemütlichen Abend und gingen langsam ins Bett. Die Hitze macht unheimlich müde und so schliefen wir schnell ein.
Die Hitzewelle geht weiter
Die 43 Grad-Marke wurde auch an den nächsten Tagen wieder geknackt und so machten wir nicht viel, außer baden, baden und nochmals baden. Auch wenn der Weg immer länger wurde. Wir hörten den ganzen Tag in einiger Entfernung die Pumpen laufen, die das Wasser des Stausees abpumpten.
Den Abend verbrachten wir wieder gemeinsam bei leckerem Sushi. Keine Sorge, natürlich nur mit rote Beete und Gurke. 🙂
Tanja und Andre entschieden sich, ihren nächsten Platz an einem anderen Stausee anzufahren. Wir blieben allerdings noch ein wenig hier bei Avis. Am nächsten Tag kam eine junge Familie und stellte sich an die Landzunge etwas weiter oben. Sie waren zum Angeln und zum Baden da und irgendwann stand ein junger Mann an unserer Wohnmobiltür. Er erklärte auf Englisch, dass er einen großen Fisch hätte und ob wir den haben wollten. Stefan ging mit ihm mit und bekam einen riesigen Karpfen zu sehen. Doch auch wir wollten keinen Fisch haben und so ließen sie ihn wieder frei.
Feuer in Portugal
Am Nachmittag entdeckten wir in weiter Entfernung große Rauchschwaden. Als wir die Karte für Brandherde in Portugal öffneten, waren wir schockiert und schalteten seit langer Zeit mal die Nachrichten ein. An einigen Orten in Portugal brannte es und uns fiel auf, dass wir noch zwei Wochen zuvor genau in diesem Gebiet unterwegs waren. Seit diesen Meldungen machen wir uns wesentlich mehr Gedanken darüber, wo wir uns hinstellen und welche Fluchtmöglichkeiten es im Notfall gibt.
Weiter geht’s …
Für uns war es nach 2 Wochen wieder mal Zeit weiterzuziehen. Gerade, als wir uns überlegten, wo wir denn hinfahren könnten, kam eine Nachricht von Tanja und Andre. Sie fragten uns, ob wir nicht Lust hätten nachzukommen. Der Platz am Montargil Stausee wäre richtig klasse.
Wir mussten nicht lange überlegen und packten am nächsten Morgen unsere Sachen. Der Platz am Montargil würde noch viel schöner werden, als unser aktueller. Doch mehr dazu im nächsten Beitrag.