Kleines Restaurant und die Katze im Motorraum

Schlafplatz

Nach unserem Ausflug nach Fatima fuhren wir nach Ferreira do Zêzere und anschließend nach Constância. Was das mit einer Katze im Motorraum zu tun hat, erfahrt ihr in diesem Portugal Reisebericht.

Ferreira do Zêzere

Da wir in Fatima keine passende Gelegenheit für eine Nacht gefunden hatten, machten wir uns bei Park4Night schlau, wo es denn einen Wohnmobil-Stellplatz in der Nähe gibt. Der war auch schnell gefunden. So fuhren wir einige Kilometer bis nach Ferreira do Zêzere. Dort gab es einen kleinen, aber feinen Parkplatz (Koordinaten: N39.6936, W-8.29426), der speziell für Wohnmobile da war. Er lag direkt an der Straße und das Wetter spielte auch nicht wirklich mit. Deswegen parkten wir Fanti einfach dort und arbeiteten noch ein wenig, bevor wir früh schlafen gingen.

schlafen gehen

Morgendlicher Besuch und Katze im Motorraum

Als wir am nächsten Morgen gerade beim Frühstück saßen, klopfte es an der Tür. Es stand ein Mann mit langen Haaren draußen, der sich als Eduardo vorstellte. Er ist Portugiese und lebt mit seiner deutschen Frau ganz in der Nähe. Er hat selber auch einen Kurzhauber, und da ihm eine Felge kaputt gegangen war, fragte er, ob wir nicht zufällig noch eine hätten, die wir ihm verkaufen würden. Wir haben zwar alles mögliche an Bord, aber eine Felge leider nicht. Dementsprechend konnten wir ihm nicht weiterhelfen, aber wir hatten ein supernettes Gespräch mit ihm.

Kurze Zeit später packten wir unsere Sachen und waren eigentlich gerade dabei den Motor anzulassen, als eine Frau zu Stefan kam. Sie erzählte ihm, dass sie eine kleine Katze in ihrem Motorraum hätte, ob wir ihr helfen könnten. Also stiegen wir wieder aus und gingen mit ihr. Um ihren Renault standen 5 Frauen. Die kleine Baby-Katze hatte sich wohl irgendwo im Motorraum verschanzt und sie versuchten verzweifelt sie mit Futter usw. dort rauszulocken. Doch keine Chance, das Kätzchen blieb versteckt und man hörte sie nur ab und an miauen.

Alle Versuche, sie dort rauszuholen, scheiterten. Allerdings war nebenan eine Werkstatt. Dort war jedoch Siesta und der Mechaniker kommt erst gegen 14 Uhr wieder. Also konnten wir erst mal nichts weiter tun, als warten. Eine von den Damen war eine Niederländerin, die sich in Portugal niedergelassen hatte. Wieder eine andere war in Portugal geboren, ging mit ihren Eltern aber dann nach Deutschland, als sie noch klein war. Jetzt, wo sie selbst älter ist, ist sie zurück in ihre alte Heimat gegangen. Und die Dritte im Bunde war eine Britin. Die zwei jungen Mädels, die noch dabei standen, waren zwei Portugiesinnen. Sie kannten sich alle nicht, sondern hatten sich nur durch die Katzen Geschichte kennengelernt.

Hilfe naht

Gegen 14 Uhr kam dann auch der Mechaniker von der Werkstatt. Er bockte das Auto auf beiden Seiten richtig hoch und so konnte die Niederländerin das kleine Katzen Baby greifen. Sie holte ein wirklich winziges, schwarzes und mittlerweile auch sehr dreckiges kleines Kitten aus dem Auto hervor. Sie drückte sie mir in die Hand. Die kleine Maus war fix und fertig. Wir überlegten, was man mit ihr nun machen sollte. Eine der Damen entschied sich, sie bei sich aufzunehmen. So war es nach 14 Uhr, als die kleine Katze gerettet und wir uns auf den Weg Richtung Constância machen konnten. Mit im Gepäck hatten wir jede Menge Tipps, was wir uns in der Gegend unbedingt ansehen sollten.

Campofant, Emily

Constância

Wir kamen am Nachmittag auf dem kleinen Wohnmobil Stellplatz (Koordinaten: N39.4771, W-8.34389) von Constância an. Dort standen wir direkt an einem Fluss. Auch wenn wir uns den Weg durch ziemlich stacheliges Gebüsch zum Wasser bahnen mussten, um Emily und uns eine Runde Abkühlung zu gönnen. So konnte ich nicht anders, als einfach mit Klamotten in den Fluss zu hüpfen. Das tat gut und wir gingen die paar Meter wieder nach oben zu unserem Womo.

Kleines, schnuckliges Restaurant

Am nächsten Abend besichtigten wir diese kleine, hübsche Stadt und entschieden uns für das schnucklige Restaurant Taverna Leopoldina in einer Seitengasse.

kleines Restaurant,

Es gab nur einen Tisch mit zwei Stühlen draußen, der Rest war im Restaurant. Da das Wetter viel zu schön war, fragten wir, ob wir draußen essen könnten. „Klar”, sagte der Wirt und deckte draußen für uns ein. So saßen wir ganz alleine, vor diesem wunderschönen Restaurant und genossen dieses romantische Dinner.

restaurant constancia

Auf unserem Heimweg entdeckten wir dann noch das Highlight des Tages. Ein Gecko hatte sich etwas ganz Besonderes ausgesucht, um auf sein Abendessen zu warten – eine Lampe. Was für ein witziger Anblick.

gecko-lampe

Am folgenden Tag nutzten wir das gute Internet noch, um das Material der letzten Tage ein wenig aufzuarbeiten.

Unser Navi goes crazy

Am nächsten Morgen wollten wir langsam wieder mal ein wenig mehr Einsamkeit. Hatten wir in der letzten Zeit doch ausschließlich in kleinen Städten gestanden. So suchten wir uns einen Platz an einem Fluss aus und navigierten dorthin. Doch dieser Weg endete für uns in Planlosigkeit und Chaos. Unser Navi schickte uns durch ein kleines Dorf. Ein Weg, wo wir gerade so durchpassten. Und plötzlich wurde aus der Straße ein Feldweg und dieser führte in den Wald. Wir fragten uns, ob das jetzt wirklich der Ernst unseres Navis war. Schon oft hatte es uns durch irgendwelche schmalen Gassen geführt, wo man selbst mit dem Auto ein wenig Platzangst bekommen würde.

Doch ein Umdrehen war hier nicht möglich, deswegen blieb uns nix anderes übrig, als diesen Weg zu nehmen. So fuhren wir 15 Minuten durch den Wald, als wir wieder eine Teerstraße entdecken konnten. Wir blieben an der Kreuzung stehen, da von rechts ein Fahrzeug kam. Doch dieses bremste und bat uns rauszufahren. Wir fuhren los und das Fahrzeug machte keine Anstalten uns zu überholen, obwohl das problemlos möglich gewesen wäre.

Guide zum See

Wir folgten weiter unserem verrückten Navi und standen irgendwann vor einer kleinen Gasse, wo wir sagten, Nein, da fahren wir definitiv nicht durch. Das Fahrzeug von vorhin war uns bis hierher gefolgt. Es stieg ein junger Kerl aus, der uns mit Händen und Füßen fragte, ob wir zum See wollen. Wir bejahten dies und er zeigte uns, dass wir da nicht lang kommen. Wir sollten ihm folgen.

So fuhren wir für 20 Minuten hinter ihm her, als wir an einen wunderschönen See kamen. Eigentlich war das nicht die Stelle, an die wir ursprünglich wollten, doch für einen kurzen Badestopp ideal. Die Jungs sprachen kein Englisch, doch mit Händen und Füßen schafften wir es, uns irgendwie zu unterhalten. Alle badeten in dem See, dessen Temperatur eher an eine Badewanne erinnerte. Wir bedankten uns bei den Jungs und verabschiedeten uns ungefähr eine Stunde später.

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Der Platz für die Nacht bzw. die nächsten Tage

Zurück ging es für uns den gleichen Weg, den wir gekommen waren. Und während wir so dahinfuhren, entdeckten wir einen kleinen Feldweg. Ich checkte schnell auf Google Maps, wo der denn hinführen würde und es sah vielversprechend aus. Also bogen wir ab und kamen bis zu einem kleinen Bach. Vor uns eine alte, schon etwas in die Jahre gekommene Brücke, über die wir nicht fahren wollten.

Brücke

Außerdem ein kleiner Wasserfall und um uns herum nichts, außer Einsamkeit. Hier bleiben wir, entschieden wir einstimmig. Wir parkten Fanti etwas oberhalb des Bachs und genossen den ruhigen Abend.

Hier standen wir 3 Tage, bevor wir Besuch bekamen. Doch mehr dazu im nächsten Beitrag.

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