Nachdem wir eine wundervolle Nacht am Praia da Murracao verbracht hatten, wurden wir morgens von starkem Wind und dem lauten Prasseln des Regens geweckt. Wir entschieden uns den Strand zu verlassen und zu warten, bis das Wetter besser werden würde. Doch mitten in der Nacht verließen wir unseren Platz, denn an Schlaf war nicht zu denken.
Stürmischer Morgen
So schön der Tag zuvor gewesen war, so schlecht war das Wetter an diesem. Wir hatten uns eigentlich schon darauf gefreut, einfach faul am Strand zu liegen und uns die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen. Doch daraus wurde nichts. So saßen wir in unserem Fanti und verließen ihn nur kurz, um mit Emily spazieren zu gehen. Eigentlich ist schlechtes Wetter nicht immer negativ, so kann man sich gemütlich nach drinnen verziehen und an neuen Beiträgen arbeiten. Doch da wir offline waren und für die neuen Beiträge ein wenig recherchieren wollten, war das nicht möglich. So war es 13 Uhr, als wir eine Entscheidung trafen.
Stellplatzwechsel
Wir packten unsere Sachen zusammen und entschieden uns auf die Klippe zu fahren. Dort ist der Internetempfang relativ gut und sobald das Wetter besser wird, können wir ja wieder nach unten fahren und den Strand genießen. Dieser Plan war gut und so setzten wir ihn schnell um. Also den steilen Berg, den wir gestern gekommen waren, wieder nach oben fahren. Oben angekommen fuhren wir den Feldweg ein ganzes Stück zurück, um dann rechts abzubiegen. Dieser schmale Weg führte direkt auf eine Klippe. Kaum waren wir dort angekommen, ließ der Wind merklich nach und so entschieden wir uns dafür, hier stehen zu bleiben. Der Internetempfang war gut und wir verbrachten den restlichen Tag mit Arbeiten an unserem Blog.
Wetterbesserung war leider keine in Sicht und so kam es, dass wir auch nach 3 Tagen immer noch oben auf der Klippe standen. Der Wind wehte mäßig, aber nicht übermäßig und immer wieder regnete es. Die kurzen, trockenen und auch sonnigen Momente nutzten wir, um mit Emily spazieren zu gehen. Wer will schon klatschnass durch die Gegend laufen. Doch an diesem Abend sollten wir merken, das eine Klippe bei schlechtem Wetter eine nicht so prickelnde Wahl ist.
Fanti kann doch nicht umfallen, oder?
Als wir ins Bett gingen, um noch eine Folge “Designated Survivor” anzusehen, regnete es in Strömen. Doch das Prasseln des Regens hatte durchaus was romantisches. So lagen wir kuschelnd im Bett, als wir merken, das der Wind langsam zunahm. Wir wurden ein klein wenig hin und her geschaukelt, doch wirklich dramatisch war es noch nicht. Da wir diese Fernsehserie so klasse finden ist es bereits 01.00 Uhr nachts, als wir den Laptop ausmachen und uns zum Schlafen hinlegen.
Wir schlossen die Augen und waren gerade am einschlafen, als der Wind in solch heftigen Böen kam, dass die Schaukelei langsam Seekrankheit verursachte. Und das war noch nicht alles. Er wurde immer stärker und an einschlafen war nicht zu denken. Auch Emily war das nicht so ganz geheuer. Immer heftiger wurden die Böen und so sahen wir uns beide fragend an, als ich das Licht wieder anschaltete. Anfangs mussten wir noch lachen … doch das Lachen verging uns, als Fanti anfing zu schaukeln und das in einem Maß, das wir bisher noch nie hatten.
Etwas ratlos lagen wir im Bett. Unser LKW wiegt gute 7 Tonnen … die können doch nicht so einfach umfallen oder? Und wieder kam eine heftige Böe und wir entschieden einstimmig, dass wir so nicht schlafen können. Also packten wir mitten in der Nacht, genau um 01.30 Uhr unsere Sachen, setzten uns ins Fahrerhaus und warfen den Motor an.
Stellplatzwechseln mitten in der Nacht
Wir fuhren langsam den steinigen und schmalen Feldweg zurück und kamen an die Weggabelung, wo es links zum Strand geht und rechts zurück zur Hauptstraße. Wir entscheiden uns für rechts und fuhren etwa 5 Minuten, bevor wir links, neben dem Feldweg, einen großen Platz entdeckten. Hier stehen wir nicht mehr ganz so hoch, wie auf der Klippe und so merken wir vom Wind nicht mehr viel. Ist zwar nicht schön, aber für eine Nacht sollte es reichen.
Aus dieser einen Nacht wurden dann ungeplanterweise mehrere Nächte. Das Wetter wurde nicht mehr besser, im Gegenteil. Es hagelte, stürmte, regnete. Also entschieden wir einfach hier zu bleiben, bis der Wettergott endlich Mitleid mit uns haben würde. Und das hatte er auch, allerdings erst nach 5 Tagen. Doch dann konnte es endlich weiter gehen.
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