Eigentlich war Emily bisher so gut wie nie krank, weswegen der Tierarzt uns immer nur zu den Impfterminen gesehen hat. Doch je älter unsere Lady wird, umso öfter müssen wir auch zum Onkel Doktor. Dahin nehmen wir euch in diesem Reisebericht mit und bieten euch außerdem herbstliche Küstenmomente.
Suche nach einem Tierarzt
Nachdem wir ein paar Tage an unserem Lieblingssee standen, bemerkten wir, dass sich Emily übermäßig viel kratzte. Nach einer kurzen Fellanalyse mussten wir feststellen, sie hat wohl wieder diesen Fuchsparasit, den sie sich letztes Jahr schon am selben Ort zugezogen hatte.
Also hieß es, ab ins Auto und zum Tierarzt. Da dieser in Ponte de Sor teilweise ganz komische Sprechzeiten hat, rief ich vorher an und fragte nach, ob sie denn jetzt da wären und ob wir vorbeikommen könnten. Die Dame am Telefon bejahte dies mehrmals und so fuhren wir gleich los.
Kommunikationsproblem
Als wir dann in Ponte de Sor beim Onkel Doktor ankamen, standen wir vor verschlossenen Türen. Ein Schild wies darauf hin, dass er erst ab 17 Uhr da ist und aktuell war es 10 Uhr morgens. Na super, da hat die Kommunikation am Telefon wohl nicht so funktioniert. Wir bemühten Google um den nächstgelegenen Arzt und fuhren nach Abrantes. Doch auch hier standen wir vor verschlossenen Türen. Also weiter zum Nächsten. Hier hatten wir endlich Glück. Die Tierärztin konnte ziemlich schnell unsere Vermutung der Fuchsräude bestätigen und so bekamen wir ein Shampoo und Antibiotika mit, um diese Biester loszuwerden.
Nachdem wir nun schon in Abrantes waren, überlegten wir, ob wir nicht woanders hinfahren wollen. Allerdings ist die Fuchsräude für andere Hunde hochansteckend, weshalb wir uns dann dafür entschieden, wieder zurück zum See zu fahren.
Internet ist alle
Bisher konnten wir unsere NOS-Simkarte immer online mit unserer Kreditkarte wieder aufladen. Das wollten wir auch ein paar Tage nach unserer Rückkehr zum See tun, doch siehe da, ein Error wird angezeigt. Die Karte lässt sich mit keiner unserer Kreditkarten online wiederaufladen. Ein Gespräch mit dem Support von NOS macht uns klar, wir müssen zu einem Payshop. Also wieder alles zusammenräumen und zurück in die Stadt. Dort ließen wir die Karte im Shop wiederaufladen und fuhren anschließend zurück zum See.
Nach wenigen Tagen ging es Emily schon deutlich besser und wir überlegten, wie unsere weitere Planung aussehen könnte.
Flucht an die Küste
So langsam hatten wir die Schnauze voll von der Hitze und so entschieden wir uns zur Flucht an die Küste. Wir verabschiedeten uns von unserem Lieblingsplatz und warfen den Motor an. Das Navi führte uns ausnahmsweise mal vorbildlich zu unserem eingegebenen Platz an den Dünen südlich von Figueira da Foz. Ich muss dazu erklären, dass man dort nur hingelangt, indem man eine etwa 1 km lange Weichsandpiste fährt. Stefan hatte darauf so gar keine Lust, denn das würde heißen, Luft ablassen. So entwickelte sich eine typische Konversation, kurz bevor wir in den Weg einbogen:
Stefan: “So, dann muss ich jetzt erstmal Luft ablassen.”
Robby: “Ach komm, das geht schon so. Letztes Mal sind wir auch ohne abgelassene Luft bis zu unserem Platz gekommen.”
Stefan: “Na gut, dann probieren wir es halt.”
Es kam natürlich, wie es kommen musste. Bei einem leichten Anstieg hing Fanti dann im Sand fest und es hieß doch, Luft ablassen.
Stefan: “Ich habs ja gesagt.”
So ließ Stefan die Luft ab, während ich mit Emily schon mal zu Fuß Richtung Düne marschierte. Auffallend war, dass die Bäume alle schwarz und verkohlt waren, dementsprechend gingen wir davon aus, dass es hier letztes Jahr ziemlich heftig gebrannt haben muss. Auch die Füße wurden schwarz, wenn man ohne Schuhe im Sand lief.
Von oben konnten wir beobachten, wie sich Fanti durch den Sand schob und letztendlich direkt hinter der Düne zum Stehen kam.
Ist denn schon Herbst?
Wohnmobil geparkt und ab an den Strand. Überrascht waren wir allerdings vom Wetter. Schon 3 km vor der Küste wurde die Luft auf ein Mal ziemlich kalt und es war neblig.
Das ist bestimmt eine Ausnahme und morgen ist das Wetter wieder besser, waren wir uns einig. Doch da sollten wir uns täuschen. Nachts wurde es ziemlich eisig und auch tagsüber ließ sich die Sonne nur vereinzelt sehen.
Allerdings war das wesentlich angenehmer, als die Hitze der letzten Wochen, weswegen wir uns fürs Bleiben entschieden. So vergingen die Tage mit mal mehr und mal weniger Sonnenschein.
Tagsüber nutzen wir die Zeit um zu arbeiten, und am Nachmittag verzogen wir uns auf die Düne oder an den Strand.
Mittlerweile war es Ende August und damit an der Zeit, den Arbeitsmodus aus und den Reisemodus anzumachen. Also verabschiedeten wir uns von diesem schönen Fleckchen am Meer, fuhren den sandigen Weg zurück, pumpten wieder Luft in die Reifen und losging’s.