Nach so langer Zeit in einem Land fällt der Abschied nicht wirklich leicht, gerade wenn man sich so wohl fühlt. Aber auf der anderen Seite sind wir auch wieder im Reisefieber und freuen uns auf die vielen neuen Erlebnisse, die auf uns warten. Doch bevor es mit neuen Reiseberichten aus einem anderen Land losgeht, wollen wir unsere letzten Wochen in Portugal Revue passieren lassen.
Wir ziehen weiter nach Süden
Nachdem wir vom Hurrikan nicht getroffen wurden, war es auch so langsam an der Zeit weiter Richtung Süden zu ziehen. Wir haben eine Verabredungen mit unseren Freunden Ernst und Sonni. Den Beiden hat Stefan Hilfe bei der Montage ihrer flexiblen Solarpaneele angeboten. Deswegen fand er sich kurze Zeit später auch schon auf ihrem Wohnmobildach wieder. Alles klappte schnell und problemlos.
Wir genossen die gemeinsame Zeit, auch wenn das Wetter nicht so wirklich auf unserer Seite war. Immer wieder zog Regen auf. Doch das hatte den Vorteil, dass aus der kargen Fläche, die wir bei unserem Eintreffen vorfanden, innerhalb kürzester Zeit eine saftige Wiese wurde.
Auch die Mädels trafen ein wenig später noch bei uns ein. Wir widmeten uns den nun aus dem Boden sprießenden Pilzen bis wir sie irgendwann nicht mehr sehen konnten.
Stefan machte ab und an einen Ausflug mit dem Fahrrad, wie beispielsweise nach Campo Maior.
Die letzten Wochen in Portugal verbrachten wir nahezu ausschließlich mit Sonni und Ernst und hopsten von einem Stausee zum Nächsten.
Viel Aufregung gab es nicht, bis wir spontan zum Tierarzt wollten, um Emily gleich noch impfen zu lassen. Die nächste Klinik war lediglich 25 km entfernt und so witterten wir unsere Chance. Stefan ging mit unserer Maus spazieren, während ich ihren Ausweis von hinten nach vorne holen wollte.
Heimtierausweis verloren
Doch als Stefan wiederkam, hatte ich keine guten Nachrichten. Da, wo der Ausweis normalerweise sein sollte, war er nicht. Wir entschieden erst mal zum See zurückzufahren und dann in Ruhe zu suchen. Doch selbst als wir am selben Tag das ganze! Fahrzeug ausgeräumt hatten – der Heimtierausweis war verloren und tauchte auch nicht wieder auf.
So telefonierten wir kurze Zeit später mit der Tierärztin, bei der wir zuletzt waren. Sie sicherte uns zu, uns einen neuen Ausweis auszustellen. Juhu, dann müssen wir jetzt nur 200 km nach Norden. Eigentlich die entgegengesetzte Richtung, aber egal, Hauptsache unsere Reisepläne fallen nicht ins Wasser.
So kam es, dass wir ungeplant an unserem Lieblingsplatz landeten.
Tierarzt-Marathon
Von da an startete ein kleiner Marathon. Wir wollten vor unserer Weiterreise auch die gutartigen Wucherungen anschauen lassen, die unsere Maus schon seit einiger Zeit am Rücken hat. Gemeinsam mit der Ärztin entschieden wir, die müssen raus. Das ging dann auch noch am selben Tag.
Doch die wahre Hiobsbotschaft folgte kurze Zeit später. Sie kann uns zwar einen neuen Heimtierausweis ausstellen, aber logischerweise sind dort keine Impfungen vermerkt. Dementsprechend ist eine Reise außerhalb Europas damit gestorben. Nach anfänglicher Traurigkeit und Ärger über die eigene Schusseligkeit, hatte meine Schwester dann den rettenden Einfall. Die letzte Tollwut-Impfung, auf die es ja ankommt, hatten wir 2016 in Deutschland machen lassen. Also von unserem deutschen Tierarzt einen neuen Ausweis ausstellen und innerhalb kürzester Zeit nach Portugal schicken lassen, um ihn dann bei der Tierärztin abholen zu können – so zumindest der Plan.
Für uns hieß es also warten. 10 Tage nach der kleinen OP wurden bei Emily die Fäden gezogen und wir waren guter Dinge. Das einen Tag später zwei der drei Wunden wieder aufgehen würden und wir deshalb wieder zur Ärztin müssen, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Wunden wurden dann geklammert und heilten ab diesem Zeitpunkt richtig gut.
Am letzten Donnerstag dann der Erleichterung verschaffende Anruf der portugiesischen Tierärztin: “Bom Dia, Emilys ID-Card arrived this morning!” – Juhu, das hat geklappt.
Dementsprechend haben wir nun einen neuen Heimtierausweis mit allen wichtigen Vermerken und können Europa verlassen und auch ohne Probleme wieder zurückkommen.
Deswegen heißt es jetzt gerade, tschüss Portugal. Es war wunderschön und wir werden wiederkommen! Doch jetzt heißt es erst mal, ab nach Spanien und dann am Dienstag auf die Fähre nach Marokko.
Wir freuen uns riesig – ihr euch hoffentlich auch.