Wir lieben das Meer und die Küste und doch entschieden wir uns ins Landesinnere zu fahren, um Spaniens Schönheit abseits der Touristenpfade zu entdecken.
Von Lloret de Mar nach Barcelona über die C32
Als wir in Lloret losfuhren, entschieden wir uns entlang der N11 weiterzufahren. Kurz nachdem wir unterwegs waren entdeckten wir eine Tankstelle auf der anderen Straßenseite. OMG, der Diesel kostet hier nur 0,99 Euro. Das war für uns Grund genug umzudrehen und Fanti nochmal voll zu machen.
Nach diesem kurzen Zwischenstop ging es an der Küste entlang Richtung Barcelona. Doch nach knapp 100 km wollten wir ein wenig Strecke machen. Deswegen entschieden wir uns in Pol de Mar auf die mautpflichtige C32 zu wechseln.
Würfeln die Spanier bei der Maut?
Wir hatten uns vorher informiert, was uns die Autopista bis Barcelona ungefähr kosten würde. 10-15 Euro für diesen Streckenabschnitt war uns das schnellere Vorankommen ausnahmsweise wert. Am ersten Mautpunkt angekommen wurden wir als Kategorie 2 eingestuft und bezahlten 2,18 Euro. Doch schon am nächsten Kontrollpunkt waren wir ein wenig verdutzt. Kategorie 3 hieß es dort. Da uns das ein wenig komisch vorkam, drückten wir den “Info-Button”, um der spanisch sprechenden Dame am anderen Ende mitzuteilen, dass wir nicht Kategorie 3 sind.
Die verstand leider kein Wort englisch und mit unseren Brocken Spanisch konnten wir ihr auch nicht verständlich machen, das wir ein Wohnmobil sind. Kurze Zeit später tauchte eine Dame vor unserem Fahrzeug auf. Diese verstand ein paar Wörtchen englisch und so konnte sie uns auf Kategorie 2 umstufen. Wunderbar, dachten wir noch und bezahlten brav die verlangten 6,57 Euro. Wenn das so geht, dann wissen wir ja nun was zu tun ist, falls wir wieder mehr bezahlen sollen, als nötig.
Doch schon an der nächsten Mautstelle wurden wir eines Besseren belehrt. Das selbe Prozedere, Einstufung in Kategorie 3, Knopf gedrückt, mit einem netten Herrn gesprochen und kurze Zeit später stand ein Mitarbeiter vor uns. Dieser erzählte uns dann, dass Kategorie 3 auf jeden Fall korrekt sei, da es nach der Höhe geht. Er ließ sich auch nicht auf weitere Diskussionen ein, sondern ging einfach. Da wir keine Lust auf große Auseinandersetzungen hatten bezahlten wir die 6,93 Euro.
Doch ein wenig ärgern mussten wir uns trotzdem. Aber gut, wir haben nur noch eine Mautstation vor uns, denn dann verlassen wir die Autopista und fahren zu unserem ausgesuchten Stellplatz. So kommen wir bei El Perello an die letzte Mautstelle. Hier werden wir nun als Kategorie 1 eingestuft und zahlen 4,95 Euro für die zuletzt zurückgelegte Strecke.
Als wir durch die Mautstellen durch waren fragten wir uns, ob die Spanier eigentlich würfeln, welcher Kategorie man angehört? 4 Mautstationen und bei 3 davon wurden wir unterschiedlich eingestuft.
Camping verboten – aber für eine Nacht ist es ok
Gemäß unserer App sollte bei El Perello ein schöner Stellplatz am Meer sein, wo man problemlos für eine Nacht stehen bleiben kann. Doch als wir kurz vor unserem ausgesuchten Übernachtungsplatz waren, wurden wir von einem großen “Camping verboten”-Schild angelacht. Hm, … und nun? Wir stellten uns erstmal auf den Platz und gingen mit Emily eine Runde spazieren. Das sollte ja definitiv kein Problem sein.
Während unseres Spaziergangs am Meer entlang überlegten wir, was wir tun sollten. Auf der einen Seite gab es für diesen Platz viele, positive Bewertungen und nie Probleme bei der Übernachtung. Auf der anderen Seite ein Verbots-Schild, das wir auch nicht einfach ignorieren wollten. Von unserer anfänglichen Überzeugung, hier trotzdem stehen zu bleiben, wichen wir ab und entschieden uns dafür, einen anderen Stellplatz rauszusuchen. So saßen wir schon mit unseren Handys im Auto und suchten die Gegend nach einem geeigneten Platz für die Nacht ab, als ein Polizeiwagen auf den Platz gefahren kam.
Im ersten Moment waren wir froh, dass wir noch im Fahrerhaus saßen und unser “Lager” noch nicht aufgeschlagen hatten. Doch im nächsten Moment dachten wir: “Hey, das ist doch die Gelegenheit. Lass uns einfach mal fragen, ob man hier für eine Nacht bleiben kann”. Gesagt, getan. Stefan sprang aus dem Auto und hielt den wieder abfahrenden Polizeiwagen auf. Der Polizist erklärte ihm, dass wir für eine Nacht hier stehen bleiben können, das sei kein Problem. Wieder einmal sind wir ein wenig baff und freuen uns, dass wir bei einbrechen der Dunkelheit nicht nochmal los müssen.
Peñíscola – ein schöner Fotostop
Am nächsten Morgen ging es für uns weiter, Richtung Peñíscola. Dort legten wir einen kurzen Stop ein, um mit Emily spazieren zu gehen. Sicherheitshalber nahmen wir unsere Kamera mit, da dieser Platz am Meer sehr vielversprechend aussah. Und so war es auch. Wir nutzten die Gelegenheit und schossen ein paar schöne Fotos, bevor wir wieder ins Auto stiegen und uns Richtung Landesinnere aufmachten.
Spaniens Schönheit abseits der Touristenpfade
Die, die uns schon länger folgen wissen, dass wir eher auf die schönen Plätze abseits der Touristenpfade aus sind. Deswegen entschieden wir uns dafür, die Küste zu verlassen und Richtung Castellón de la Plana ins Landesinnere zu fahren. Und wir wurden nicht enttäuscht.
So ging es bergauf ins Landesinnere und die Aussicht, die sich uns darbot, war einfach nur atemberaubend. Wunderschöne Gebirgslandschaften, kleine Mandarinen- und Orangenplantagen und eine fast leere Autovia. Dieser Teil Spaniens hat nichts mehr gemein mit den zugepflasterten Küstenabschnitten der Costa Brava.
Eine kleine Landstraße führte uns zu einem See nahe Onda, welchen wir im vornherein schon als Übernachtungsplatz auserkoren hatten. Auf dieser kleinen Straße kamen uns in 30 Minuten vielleicht zwei Autos entgegen. Das ist doch genau unser Ding, Einsamkeit und natürliche Schönheit. Am See angekommen stand hier lediglich ein BMW mit einem jungen Pärchen, das jedoch kurz darauf wieder verschwand. So packten wir Emily aus, gingen noch ein wenig am See spazieren, bevor wir uns bei Einbruch der Dunkelheit noch an die Laptops setzten, um unseren neuesten Vlog zu schneiden und die Fotos des Tage zu begutachten.
Da es hier auch am Morgen danach noch wunderbar ruhig ist und wir die Nacht problemlos hier verbracht haben, werden wir auch am heutigen Tag/Nacht noch hier bleiben und einen Tag ohne fahren genießen.
Du hast Lust auf weitere Erlebnisse aus unserem Reisetagebuch? Dann empfehle wir dir, einen Blick in unsere Wohnmobil Reiseberichte zu werfen.