Nachdem wir zwei Tage am See bei Onda verbracht hatten, war es Zeit wieder aufzubrechen. Wir besuchten das kleine Dörfchen Suera und schlängelten uns entlang von kleinen Straßen Richtung Süden. Dort bekamen wir dann einen Eindruck davon welches Unwetter im Süden Spaniens tobt.
Landstrom und den auch noch kostenlos
Seit unserem Start in Deutschland, am 26.11., hatten wir Fanti nicht mehr am Stromnetz. Doch es zeichnete sich ab, dass durch das schlechte Wetter eine Vollaufladung der Batterien wieder mal vorteilhaft wäre. So entschieden wir uns für einen Stellplatz knappe 20 km weiter. Sowohl das Stehen, als auch der Strom sind dort kostenlos.
Das kleine Dörfchen Suera
Der ausgewählte Stellplatz liegt direkt am Rande eines kleinen Dorfs, namens Suera. Nachdem wir dort ankamen verbrachten wir den Rest des Tages mit Häkeln und Spiele spielen im Auto, denn der Wettergott ließ es schütten, ohne Unterlass.
Schon am nächsten Morgen hatten wir Glück, denn es hörte zumindest kurzzeitig auf zu regnen. Perfekt, um sich dieses kleine, verträumte Dorf ein wenig näher anzusehen. So schlenderten wir mit unserer Videokamera bewaffnet durch das Dörfchen und fielen auf, wie die bunten Hunde. Jeder im Dorf, der uns entgegen kam, grüßte uns mit einem freundlichen “Hola” und gleichzeitig entging uns nicht, dass die Leute sich zu fragen schienen, wo wir denn her kommen. Klar, in so einer kleinen Gemeinschaft fällt ein neues Gesicht sofort auf.
In Suera gibt es außer einem kleinen Supermarkt, einem Restaurant und einer Kirche nicht viel. Außer diesen wunderschönen, kleinen, bunt verzierten Häuschen in den schmalen Gassen und ein paar Katzen. Ein Kater hat es uns besonders angetan. Dieser folgte uns nach einer kurzen Streicheleinheit bis zur Straße, welche wir dann überquerten, um zu unserem Fahrzeug zurückzukommen. Der Kater blieb an der Straße sitzen und bewegte sich keinen Meter mehr.
Enge Bergstraßen und Serpentinen
Für uns hieß es jedoch Abschied nehmen und die engen Bergstraßen, auf denen wir bereits gekommen waren, weiterzufahren. Anfangs waren sie noch so breit, dass wir und ein anderes Fahrzeug mit ein bisschen Mühe nebeneinander gepasst hätten. Doch das änderte sich bald. Mit jedem Kilometer wurden die Straßen schmaler und irgendwann hofften wir nur noch, dass wir keinen Gegenverkehr haben würden. Links von uns, ein steiler Abhang und rechts von uns eine steile Felswand und die Straße gerade so breit, dass wir darauf fahren können. Es gab über zig Kilometer kaum Ausweichstellen und immer wieder lagen große Steinbrocken auf der Fahrbahn. Doch wir hatten Glück, Gegenverkehr kam nur an Stellen, wo ein passables aneinander vorbeikommen möglich war.
In dem kleinen Dorf Caudiel hatten wir ein sehr lustiges Erlebnis. Wir kamen an einem Gebäude mit Unterstand vorbei, unter dem ein paar junge Männer standen. Als wir gerade an ihnen vorbeifahren wollten winkten sie wie wild und forderten uns auf stehenzubleiben. Erst waren wir verwirrt, doch dann sahen wir, dass sie unser Auto fotografieren wollten. Also blieben wir stehen und wurden nach den gemachten Fotos laut jubelnd wieder verabschiedet. Noch Minuten später mussten wir schmunzeln und bereuten es, unsererseits keine Aufnahmen davon gemacht zu haben.
Auf der Autovia Richtung Valencia
Nach Caudiel waren es nur noch einige Kilometer, bis wir wieder auf normalen Straßen angelangt waren. Mir war von der ganzen kurvigen Serpentinen-Fahrt schon ein wenig übel, deswegen war ich dankbar, dass es endlich wieder geradeaus ging. Also fuhren wir nun für 50 km auf der A23 gen Süden. Die Straßen waren besser, doch das Wetter wurde immer schlechter.
Unwetter im Süden Spaniens
Schon kurz nachdem wir auf die Autobahn fuhren fing es wieder an zu regnen. An für sich ja kein Problem, doch je weiter wir Richtung Valencia kamen, umso heftiger wurde der Regen.
Von dem Unwetter im Süden Spaniens hatten wir in den Nachrichten bereits erfahren. Doch in den Bergen blieben wir davon weitestgehend verschont. Je weiter wir nun Richtung Süden rollten, desto mehr wurde die Landschaft von einem Bild geprägt – Starkregen – heftiger Wind – überschwemmte Felder und Straßen. Und es wollte einfach nicht aufhören zu regnen. Unaufhörlich prasselte das Nass herunter. Der Himmel war nachmittags schon so dunkel, dass man meinen konnte, es wäre schon kurz nach Sonnenuntergang.
Ungefähr 40 km südlich von Valencia verließen wir die Hauptstraße und bogen Richtung Küste ab. Auf dem Weg zum Supermarkt sahen wir jede Menge Straßen, die unter Wasser standen oder teilweise sogar ganz gesperrt waren. Wir konnten uns nun vorstellen, wie das Unwetter im Süden Spaniens, z.B. in Malaga, gewütet hat.
Ein Schlafplatz am Strand
Nach unserem Einkauf ging es dann Richtung Strand und Meer. Über unsere App hatten wir uns einen Platz hinter einer kleinen Düne ausgesucht. Der Weg dorthin schlängelte sich zwischen Orangen- und Zitronenplantagen, eine kleine Straße entlang. Dann hieß es links abbiegen, und der Weg wurde noch schmaler, als er eh schon war. Ok, da passen wir gerade so durch. Zum Glück nur noch 400 m, dann sind wir endlich da.
An unserem Ziel angekommen hielt uns trotz Regen und starkem Wind nichts mehr im Auto. Auch Regenjacken und Gummistiefel waren in diesem Moment absolut überbewertet und so packten wir lediglich Emily aus dem Auto und stapften die kleine Düne nach oben. Oben angekommen hatten wir einen tollen Blick über Strand und Meer. Das lautstarke Tosen der Wellen, der Wind, der uns den Regen ins Gesicht schlug und die trotzdem angenehm, warme Luft führten bei uns zu einer Art Rausch. Wir waren einfach total happy am Meer zu sein und den Strand ganz für uns zu haben, dass wir das schlechte Wetter vergessen und die Zeit einfach nur genossen haben.
Irgendwann fiel uns dann auf, dass wir klitschnass sind und so verzogen wir uns dann ins Auto. Dort kochten wir uns noch schnell etwas und spielten des Rest des Abends Rommé. Die Nacht war ruhig und so schliefen wir, bei Tavernes de la Valldigna, mit dem lauten Tosen des Meeres ein.
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