Mit dem Thema Wasserentkeimung im Wohnmobil oder Wohnwagen und dem anschließenden Frischhalten des Wassers, sollte sich jeder einmal beschäftigt haben. Aber warum sollte man auch sauberes Trinkwasser entkeimen oder zumindest konservieren? In diesem Beitrag möchte ich erklären, warum wir uns um einen sauberen Wassertank kümmern sollten und welche Möglichkeiten es gibt. Außerdem erzähle ich Dir, wie wir persönlich unser Wasser haltbar machen.
Wasser ist Leben
Zu Hause und in vielen europäischen Ländern können wir unser Wasser bedenkenlos direkt aus der Leitung trinken und brauchen uns mit dem Thema Wasserentkeimung im Wohnmobil und Wasser konservieren nicht weiter beschäftigen. Anders sieht es in unserem Wassertank im Wohnmobil oder Wohnwagen aus.
Selbst wenn wir noch so sauberes Frischwasser in unseren Tank füllen, befinden sich Mikroorganismen in ihm. Beim Befüllen können sich noch weitere Keime und Verschmutzungen einschleichen. Wer nach Beweisen sucht, sollte einfach eine Schüssel mit frischem Wasser füllen und sie zwei Tage in der Küche stehen lassen. Am Boden und am Rand wird sich eine schmierige Schicht bilden. Bei den Trinkwasserschüsseln unserer Vierbeiner ist das besonders anschaulich zu sehen.
Die Lagerung ist das Problem
Weil wir das Wasser nicht sofort trinken, sondern für die spätere Verwendung auch noch in einem nicht luftdichten Behälter lagern, kann sich dieser Biofilm in unserem ganzen Wassertank und Leitungen ausbreiten. Dieser Biofilm ist der ideale Nährboden für Keime, die unser Trinkwasser zum Kippen bringen können.
Das äußert sich durch schlechten Geruch, schlechten Geschmack oder durch Algenbildung. Schlimmstenfalls können wir auch krank werden und dazu müssen wir es nicht mal trinken. Höhere Temperaturen im Sommer und in wärmeren Gefilden fördern zusätzlich die Bildung von Keimen. Wenn wir unser Wasser haltbar machen und uns um eine Wasserentkeimung im Wohnmobil kümmern, sind wir diese Probleme los.
Ich trinke das Wasser aus meinem Tank nicht
Auch wenn wir es nicht trinken, sondern auf Flaschenwasser zurück greifen, sollten wir uns nicht zu sicher fühlen. Wie oben schon erwähnt, müssen wir das Wasser nicht unbedingt trinken, um krank zu werden. Es gibt auch Keime, die über einen anderen Weg in unseren Körper gelangen können, z. B. beim Duschen.
Legionellen und die Legionärskrankheit
Legionellen sind beim Trinken meist ungefährlich, können aber durch sogenannte Aerosole über die Atemwege aufgenommen werden. Das heißt, wir können uns beim Duschen über den Wassernebel mit diesen Keimen infizieren.
Mit Legionellen ist nicht zu spaßen.
Sie können zur sogenannten Legionärskrankheit führen, die eine Lungenentzündung verursachen kann. Diese kann unter Umständen tödlich enden. Die Bakterien vermehren sich idealerweise ab einer Temperatur von 20 Grad. Richtig wohlfühlen sie sich zwischen 30 und 45 Grad. Ab einer Temperatur von 60 Grad werden sie abgetötet.
Aus diesem Grund gibt es auch Vorschriften, was die Temperatureinstellungen bei der heimischen Warmwasserversorgung anbelangt. Diese liegt immer über 60 Grad, und zwar genau wegen der Gefährdung durch Legionellen. In unseren fahrbaren Häusern hebeln wir diese Vorschrift aus, wenn wir unseren Wasservorrat in unserem Sommerurlaub bei molligen Temperaturen mit uns spazieren fahren. Gerade diese Tatsache macht eine Wasserentkeimung im Wohnmobil unabdingbar.
Der richtige Umgang mit dem Wassertank im Wohnmobil
Jetzt sollten wir aber nicht in Panik verfallen. Es gibt ein paar Dinge, die wir tun können, um unser Wassertank keimfrei zu halten, das goldene Nass sauber in unseren Tank zu bekommen und zu konservieren.
- Nur sauberes Wasser einfüllen (so weit wie möglich).
- Auf Sauberkeit aller Utensilien achten, die zum Befüllen verwendet werden.
- Wassersystem einmal jährlich reinigen.
- Wassertank leeren, wenn unser Wohnmobil nicht benutzt wird. (Auch die Leitungen)
- Produkte zum Desinfizieren und Konservieren verwenden (siehe unten).
Wassertank und Leitungen reinigen
Jährlich sollten wir unser Wassersystem reinigen und entkeimen, um Verschmutzungen los zu werden. Hierfür gibt es unzählige Produkte zu kaufen. Dabei kann man viel Geld ausgeben, was ich aber für übertrieben halte. Wir haben das Produkt von Dexta Clean zur Reinigung, Desinfektion und Biofilmentfernung, für unseren Wassertank, in Gebrauch. Es ist günstig und tut, was es tun soll.
Wie geht das mit der Entkeimung von Trinkwasser
Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, um das Lebenselixier haltbar, trinkbar und sicher zu machen. Dabei müssen keine Unsummen ausgegeben werden, auch wenn man es, wie in jedem Bereich, natürlich tun kann. Folgende gängige Möglichkeiten gibt es.
Wasser mit Silberionen konservieren
Silberionen halten das Wasser frisch und bestimmte Produkte, die einen Chloranteil besitzen, können auch zur Entkeimung von Trinkwasser verwendet werden. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeit das Wasser damit anzureichern. Es wirkt allerdings nur, wenn das Wasser sauber, klar und ohne Schwebstoffe ist.
Produkte, wie z.B. Micropur Classic, können das Wasser bis zu 6 Monate konservieren.
Trinkwasserfilter
Hier kann man sich entscheiden, ob das Wasser bereits vor dem Einfüllen oder erst direkt an der Armatur entkeimt werden soll. Ein Trinkwasserfilter z.B entfernt Keime, Pilze und Bakterien. Die Filtereinsätze müssen regelmäßig erneuert werden. Er macht in meinen Augen aber nur Sinn, wenn er das Wasser vor dem Befüllen entkeimt. Sonst habe ich trotzdem den Biofilm in meinem Tank, auch wenn an der Armatur alles keimfrei ist.
UV Wasserentkeimung im Wohnmobil
Eine Lampe bestrahlt das Wasser mit UV Licht und tötet damit Keime und Bakterien ab. Die UV-Lampe wird in die Wasserleitung eingebaut und bestrahlt das durchfließende Wasser. Allerdings ist das nicht gerade eine günstige Lösung. Doch dafür muss man keine Chemie verwenden.
Wie wir unser Wasser haltbar machen?
Bevor wir vor einem Jahr auf Tour Richtung Norwegen gestartet sind, haben wir uns für ein Silberionen-Pad entschieden. Wir haben das Pad einfach in den Wassertank gelegt und die Dosierung der Silberionen erfolgte selbstständig bei jeder Wasserfüllung. Die Handhabung dieses Pads ist natürlich sehr komfortabel. Laut Hersteller soll man es einmal pro Jahr oder nach 17.000 Litern erneuern. Unser Tank ist bis zum heutigen Tag absolut sauber, das Wasser schmeckt neutral und riecht nicht.
Jetzt ist das Pad verbraucht und wir haben es aus unserem Tank entfernt. Da wir ursprünglich durch Afrika reisen wollten, sind wir auf Micropur Forte umgestiegen. Hierbei handelt es sich auch um ein Silberionen Präparat, allerdings ist zusätzlich noch Chlor enthalten. Dies war für uns nötig, da wir in Afrika eventuell auch Wasser aus bedenklichen Quellen genutzt hätten. Das Produkt kommt in Pulverform daher und wird vor der Füllung in den Tank gegeben. Es ist für Tanks ab 100 Liter geeignet. Bei kleineren Tanks ist es schlecht zu dosieren. (Dafür eignen sich andere Micropur Präparate besser).
Wir sind damit sehr zufrieden, auch wenn das Wasser nach der Tankfüllung leicht nach Chlor riecht und schmeckt. Das verfliegt allerdings innerhalb eines Tages und das Wasser schmeckt und riecht wieder ganz normal. Von Katadyn gibt es noch ein Präparat, welches den Chlorgeschmack eliminieren soll. In unseren Augen ist das allerdings nicht nötig.
Wasser haltbar machen ist nicht schwer
Wir werden in der Zukunft wieder auf das Silberionen Pad umsteigen. Es kostet zwar etwas mehr, aber man hat ein Jahr lang seine Ruhe und die Handhabung ist sehr komfortabel. Micropur lässt sich zwar auch gut einsetzen, aber bei unserem 150 Liter Tank ist die Dosierung mit dem beigelegten Dosierlöffel nicht so genau zu bewerkstelligen. Und wenn der Tank noch nicht leer ist, wird es noch schwieriger, die genaue Dosierung zu treffen.
Ich hoffe, ich konnte dir einen groben Einblick in das Thema Wasserentkeimung im Wohnmobil und das haltbar machen unseres Wassers geben. Alle Systeme funktionieren ohne größeren Aufwand und haben ihre Vor- und Nachteile. Allerdings sollte man sich auf jeden Fall mit dem Thema Wasserhygiene auseinandersetzen, um böse Überraschungen zu vermeiden.