Wir sind schon häufiger gefragt worden, wie wir uns unterwegs mit Wasser versorgen. Was tut man, wenn keine Wohnmobil Entsorgungsstation in der Nähe ist? Welche Adapter benötige ich, um den Wasserschlauch am Wasserhahn zu befestigen? Ist es wirklich so einfach sich mit Wasser zu versorgen? Wir erzählen Euch heute, wo wir unser Wohnmobil mit Frischwasser auffüllen.
Wo kann man fürs Wohnmobil den Frischwassertank auffüllen?
Wer in seinem Camper frisches Wasser zur Verfügung haben möchte, muss den Frischwassertank von Zeit zu Zeit auffüllen. Doch wo kommt man an Wasser und wo ist es erlaubt? Wir möchten euch aufzeigen, wo wir im In- und Ausland unser Wasser bekommen und welche Tipps wir für euch haben.
Wohnmobil Entsorgungsstation
Diese Möglichkeit nutzen wir hauptsächlich, um unseren Wasservorrat aufzufüllen und auch unseren Toiletteninhalt zu entsorgen. Das Netz der Wohnmobil Entsorgungsstationen und Stellplätze wird in Europa immer größer. Dank der zahlreichen Camping-Apps sind sie auch ganz einfach zu finden. Die Palette reicht von kostenpflichtigen oder kostenlosen Stellplätzen, bis zu reinen Entsorgungsstationen. Sollte sie kostenpflichtig sein, lohnt es sich etwas Kleingeld in der Tasche zu haben.
Nach unserer Erfahrung können die meisten Stellplätze und Ver- und Entsorgungsstationen aber kostenlos genutzt werden. Anders sieht es in größeren Städten aus. Dort wird man eher kostenpflichtige Stellplätze finden.
Vorsicht! Es gibt meist zwei Wasserhähne an den Stationen. Einer ist für das Ausspülen der Toiletten und der andere fürs Frischwasser. Unbedingt darauf achten nicht den Toilettenhahn zu verwenden.
Tankstellen
Eine weitere gute Möglichkeit, um an Frischwasser zu kommen, sind Tankstellen. Wenn wir tanken, fragen wir meist, ob wir unsere Wasservorräte auffüllen dürfen. Aber auch wenn wir gerade keinen Diesel brauchten, wurde unsere Bitte nur ein Mal abgelehnt, weil schlicht und ergreifend kein Außenwasserhahn vorhanden war. 🙂 Ansonsten nutzen wir diese Möglichkeit in allen von uns bereisten Ländern. Im Übrigen freuen sich die meisten über einen kleinen Obolus in die Kaffeekasse.
Campingplatz
Die klassische Lösung ist natürlich ein Campingplatz. Entweder bleibt man für eine Nacht zum Ver- und Entsorgen oder fragt am Empfang, ob man lediglich die Entsorgungsstation nutzen darf. Meist wird dafür eine kleine Gebühr verlangt. Einige pfiffige Campingplatzbetreiber rufen aber auch den Preis einer Übernachtung ab, um vermutlich reine Ver- und Entsorgungsgäste fernzuhalten. Uns ist das zum Glück noch nicht passiert. Wir bleiben aber auch meist eine Nacht stehen, wenn wir wirklich mal einen Campingplatz anfahren sollten.
Brunnen und Quellen
Auch die eine oder andere Frischwasserquelle hat uns den Wassertank im Wohnmobil gefüllt. Gerade in Norwegen, Finnland oder aktuell in den bergigen Regionen Portugals nutzen wir diese Möglichkeit gerne. Das beste Indiz für gutes Wasser sind Einheimische, welche sich an der Quelle die Wasserflaschen füllen. Ansonsten hilft fragen, wenn gerade jemand in der Nähe ist. Vorher sollte man das Wasser aber trotzdem probieren und einer Sichtprüfung unterziehen. Am besten hat sich für diesen Fall eine Gießkanne bewährt. Manchmal lässt sich aber auch mit Schläuchen, Kupplungen und Anschlüssen das Wasser direkt in den Tank befördern.
Wasser tanken am Friedhof und andere Ideen
Es gibt noch viele andere Möglichkeiten an Wasser zu kommen, von denen wir auch einige genutzt haben. So haben wir z. B. auch schon bei Restaurants, Cafés oder Supermärkten Trinkwasser nachgefüllt. Und auch von einem Wasserhahn an einem Privathaus haben wir uns schon versorgt (erlaubterweise natürlich).
An einem Friedhof waren bisher noch nicht, aber auch dort gibt es meist Wasserhähne. Die Spekulationen im Internet über verseuchtes Friedhofswasser halten wir für sehr weit hergeholt. Meist sind dort Wasserleitungen verlegt, welche normales Leitungswasser liefern.
Egal, welcher private Wasseranschluss zur Verfügung steht, man sollte fragen, ob man sein Wohnmobil mit Wasser auffüllen darf. Aber auch, ob es sich um Trinkwasser handelt. Dann bleibt nicht mehr viel Spielraum für Unsicherheiten. Und mehr als Nein sagen, kann niemand.
Was haben wir fürs Befüllen dabei?
Wir haben den Wasserschlauch, der insgesamt 25 Meter lang ist, halbiert und an jedem Ende eine Gardenakupplung montiert. Mithilfe der Verbindungskupplung kann der Schlauch bei Bedarf zusammengeschlossen werden. Ansonsten hat man einen 12 Meter langen Schlauch, der oftmals ausreichen ist. Dann noch Hahnverbinder in 3/4, 1/2 und 1 Zoll. Eine Gießkanne darf auch nicht fehlen. Mit diesem überschaubaren Bestand kamen wir in ganz Europa und auch in Marokko an Trinkwasser.
Die vierte Kupplung haben wir als Reserve und/oder zur weiteren Verlängerung des Schlauches dabei.
Besonders hilfreich war der “Wasserdieb” mit dessen Hilfe an normalen Wasserhähnen ohne Gewinde ein Gardenaanschluss montiert werden kann.
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Fazit zur Wasserversorgung fürs Wohnmobil
Egal, welche Variante gerade zur Verfügung steht, bevor wir unseren Wohnmobil Wassertank füllen, sollten wir das Wasser auf sichtbare Verunreinigungen prüfen. Auch eine Geschmacksprüfung ist von Vorteil, um kein extrem gechlortes oder sogar salziges Wasser im Tank zu haben. Im Zweifel fragt man am besten.
Unsere Erfahrungen mit der Trinkwasserversorgung fallen insgesamt sehr positiv aus. Egal, in welchem Land wir waren, unser Wassertank war stets vollgefüllt. In den seltensten Fällen mussten wir für das Wasser bezahlen. Wichtig ist nur, die passenden Schläuche und Adapter dabei zu haben.
Wir konservieren unser Wasser im Übrigen mit Micropur. Wenn du mehr über das Thema erfahren möchten, empfehlen wir dir unseren Beitrag Wasserkonservierung im Wohnmobil.
Beitrag erstellt: 07.10.17
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8 Kommentare für “Wohnmobil Wassertank auffüllen: Wo gibt’s Wasser?”
Thomas
Wir haben gerade an der Tankstelle gefragt, an der wir auch getankt haben. In Deutschland. Sie geben uns kein Wasser. Partout nicht. Geil oder? Ist mir noch nie passiert.
Stefan
Hallo Sammy,
danke für Deine Ergänzung.
Viele Grüße
Stefan
Sammy
Hallo,
Wenn Ihr Euch Gedanken über Trinkwasserqualität macht solltet Ihr aber auch die genutzten Anschlüsse unter die Lupe nehmen. Die Gardena Anschlüsse sind explizit NICHT Trinkwassergeeignet (hier geht es vor alles um die Gummidichtungen und die eingesetzten Schmierstoffe um diese elastisch zu halten). Auch der Wasserschlauch der hier empfohlen wird ist NICHT trinkwassergeeignet da er aus PVC ist.
Abhilfe: Schmierstoffe aus den Anschlüssen durch Alkohol entfernen. O-Ringe durch passenden Lebensmittelechte austauschen. Die sind meistens aus EPDM Gummimischungen. Auf Zertifikate achten. Eriks/FST/Trelleborg sind bekannte Produzenten. Für den Schlauch einen Trinkwassergeeigneten nehmen. Dieser besteht innen meistens aus PP oder PE.
Beste Grüße und Gesundheit.
Stefan
Hallo OKraftDD,
vielen Dank für deinen Kommentar :-).
Wir haben den 25-Meter-Schlauch halbiert und an jedes Ende eine Kupplung montiert. So müssen wir nicht immer die 25 Meter ausrollen. Oft reicht ein kürzerer Schlauch. Nur bei Bedarf können die Schläuche mithilfe der Verbindungskupplung verlängert werden. Mit einem 12 Meter Schlauch ist die Handhabung etwas leichter.
Im Grunde reichen aber auch drei Kupplungen, wir haben den vierten als Reserve bzw. um den Schlauch nochmal verlängern zu können. Ich hab das Ganze im Beitrag ergänzt.
Viele Grüße
Stefan
OKraftDD
Danke für den tollen Beitrag.
Wozu benötigt man die Gardena Schlauchkupplung 4x?
Danke
OKraftDD
Werner
Hallo Ihr Fanten!
Herrlich Eure Seite – so verwegen interessant!
Ich hab da noch ‘ne kleine Anregung, die man sich mal so überlegen könnte. Thema
Wasser bunkern: ich komme immer wieder an Brunnen vorbei wo Wasser fliesst. In der CH ist es gesetzlich so geregelt: befindet sich am Wasserhahn kein Schild “KEIN TRINKWASSER” kannst Du bunkern. Dazu habe ich eine 12V Tauchpumpe mit 12 Minuten-Liter Leistung, 25 m Kabel und Schlauch mit 10 mm Durchmesser. Am Ansaugloch der Pumpe habe ich von “Mami” ein Stück Strumpf als Filter montiert. In kürzester Zeit habe ich so meinen 100 L Tank gefüllt.
Dann noch einen Tip: an der Aufbau-Tür habe ich einen Kleber eines dt. Schäfer-Hundes. Draussen steht nachts ein grösserer Fressnapf und eine Hunde-Leine in 2cm Ausführung…..
Weiterhin gute Fahrten und viele Waldlichtungen
Werner
PS: noch zum schmunzeln…: am Friedhof hat’s nicht nur Wasser sondern immer frische Blumen für Mami…
Stefan
Hallo Christa,
danke für Deinen Kommentar.?
Mehr Autarkie geht dann fast nicht mehr. Wobei wir mit unseren 150 Litern selten an unsere Grenzen stoßen. Meist geht ehr das Essen aus. Zumindest was Obst und Gemüse betrifft. ?
Liebe Grüße
Stefan
Christa
Huhu ihr zwei,
So ähnlich wie ihr halten wir es auch. In den meisten Fälle füllen wir an Ver- und Entsorgungsstationen. Manchmal an Brunnen oder Campingplätzen.
Neuerdings haben wir uns aber auch einen guten Trinkwasserfilter zusammengebastelt (Bericht dazu gibt es bei Interesse hier: https://felsundwald.de/wasserfilter/ ). Dank diesem können wir auch ekligen Chlorgeruch bzw. -Geschmack herausfiltern oder aus einem See oder Fluss Wasser ziehen. Gerade wenn man an einem besonders schönen Platz mit Fluss oder See steht, ist es toll, wenn nicht das Wasser der limitierende Faktor bis zur Weiterfahrt ist.
Liebe Grüße nach Portugal
Christa