Es ist tatsächlich unglaublich, dass wir ein Jahr lang kein Update gegeben haben, was hier auf der Quinta do Montinho noch so alles passiert ist. Deswegen ist es spätestens zum neuen Jahr wieder mal Zeit, die Neuigkeiten und Veränderungen zu präsentieren, die es gegeben hat und das Ganze in einen Jahresrückblick zu packen. Denn das ein oder andere ist durchaus passiert, … doch fangen wir von vorne an.
2022 startet mit einer Offroad-Rallye
Das neue Jahr ist noch ganz frisch, als wir Besuch von zwei jungen Männern bekommen, die uns erzählen, dass sie hier an unserem Grundstück entlang eine Offroad-Rallye veranstalten werden. Und welch ein Glück, dass wir quasi in der ersten Reihe sitzen.
Wenn man sieht, wie die Portugiesen ihre aufgemotzten 4×4 auf und über Stock und Stein jagen, dann ist es super, wenn man sich das aus der Ferne ansehen kann.
Wildschweinjagd
Kurz nach der Rallye bekommen wir erneut Besuch, dieses mal allerdings von unserem ansässigen Jäger. Er teilt uns mit, dass sie am kommenden Samstag eine große Wildschweinjagd hier bei uns machen mit sehr vielen Hunden und Jägern. Er möchte uns lediglich drauf hinweisen, dass es vielleicht ganz gut wäre, wenn eventuell vorhandene Hunde dann besser im Haus bleiben.
Da wir keine Hunde haben, tangiert uns das weniger, aber ich kann es nicht bleiben lassen zu fragen, ob man von der Jagd auch ein wenig Fleisch bekommen könnte. Er bejaht dies und sagt zu mich anzurufen, wenn sie was für uns haben, dann könnten wir es im Dorf abholen.
Und tatsächlich … um 19 Uhr klingelt mein Telefon, wir fahren ins Dorf und dürfen uns eine große Wildschweinkeule abholen. Die haben wir eingefroren und in den darauffolgenden Wochen als Braten verzehrt. Das war unfassbar lecker.
Die Veränderungen auf unserer Terrasse
Am meisten verändert hat sich wohl unsere Terrasse mit dem wundervollen, unverbauten Blick in die Ferne. Hier hat sich seit dem letzten Update so viel getan, dass ich gar nicht so recht weiß, wo ich anfangen soll.
Wir bekommen zusätzlichen Wohnraum
Nach Mamas Besuch im Mai 2021 war das Zelt, welches wir extra für die Übernachtung von Besuchern ohne Wohnmobil o. Ä. besorgt hatten, unbewohnt. Gerade als die kühlere Jahreszeit anfing, dachten wir uns, dass es doch extrem schade wäre, wenn das Zelt so einsam und alleine da unten rumsteht. Also entschieden wir uns dafür es nach oben umzuziehen.
Innerhalb eines Tages war es ab- und wieder aufgebaut. Damit es dann auch einigermaßen gut steht, haben wir per Hand einiges an Erde hier oben bewegt, um eine ebene Fläche zu schaffen.
Auch die Möbel waren schnell auf den Pick-up geladen und so konnten wir bereits am Abend das erste Feuerchen im Ofen anmachen.
Das Lotusbelle-Zelt als Luxus-Wohnzimmer
Gerade an den kühleren Tagen hat sich diese Entscheidung bewährt. Unser Alltag hat sich dahingehend sehr schnell verändert, dass wir im Wohnmobil eigentlich nur noch Kaffee kochen und dann auch schon ins Zelt spazieren. Dort ist mittlerweile unser Büro eingerichtet und dank Holzofen ist es sogar zur kalten Jahreszeit mollig warm.
Lediglich bei Regenwetter muss man schnell sein, um nicht allzu nass zu werden, wenn man mal was im Womo vergessen hat oder auf die Toilette muss.
Ein weiterer Vorteil zur heißen Jahreszeit ist der Schatten, der am frühen Abend vom Lkw aufs Zelt geworfen wird. Dadurch ist es dort ziemlich schnell ein paar Grad kühler als draußen und somit richtig angenehm.
Dementsprechend war die Entscheidung, das Zelt direkt hinter dem Wohnmobil zu platzieren, genau richtig.
Früher Regen und viele neue Pflanzen
Neue Pflanzen besorgt man sich in Portugal am besten im Herbst, Winter oder Frühjahr. Dann fällt noch genug Regen und man muss sich nicht allzu viel Sorgen machen, dass die kleinen neuen Mitbewohner direkt vertrocknen. So haben wir einiges an Grünzeug angeschleppt, von einer Washington-Robusta Palme über einen Oleander bis hin zu jeder Menge Blümchen.
Auch ein großer Zitronenbaum stand ganz oben auf meiner Wunschliste. Allerdings findet man die Dinge, die man gerne hätte, ja nie dann, wenn man sie möchte. Also war es bereits April 2022 als ich beim Gärnter unseres Vertrauens das Prachstück stehen sah. Er ist 5 Jahre alt, hat schon jede Menge Früchte dran und ist einfach ein Traum.
Gut, dass Stefan gerade woanders am Schauen war, so konnte ich ganz heimlich fragen, was das Prachtstück denn kosten soll. Der Preis fiel geringer aus als erwartet und mit dem Stammkundenrabatt konnte ich nicht mehr Nein sagen. So entschied ich ohne Stefan, dass der Baum mit muss. 😀 Er durfte ihn dann nur verladen. Allerdings war er von dem hübschen Kerl nicht weniger begeistert als ich. Im Schneckentempo fuhren wir dann mit dem riesigen Ding hinten auf dem Pick-up wieder zur Quinta zurück.
Welch ein Glück, dass die Gärtnerei direkt am Dorfeingang ist. So haben alle Beteiligten die doch etwas ruckelige Anfahrt gut überstanden und der neue Mitbewohne konnte direkt seinen Platz an der Terrasse beziehen. Ab sofort sind frische Zitronen direkt vom Baum also kein Wunschdenken mehr.
Ein neuer Platz fürs Gemüse muss her
Unsere ersten Gemüseanbau-Versuche waren eher so semi erfolgreich. Das lag hauptsächlich am schlechten Boden, den wir hier leider haben.
So war uns schnell klar, dass die Lösung eine andere sein muss. Schon vor der Planung unserer Gemüsebeete hatten wir einen kurzen Gedanken an Hochbeete verschwendet, diesen dann aber wegen des Bauaufwands wieder verworfen. Doch nun kamen wir darauf zurück.
Also suchten wir uns im Internet ein paar Ideen zusammen, kauften Material ein und fingen an zu bauen. Da wir nicht jeden Tag nach unten laufen wollen, fiel uns die Entscheidung ziemlich leicht, die Hochbeete direkt hier oben auf der Terrasse aufzubauen. Hier haben wir noch genug Platz und so ist der Weg zur Küche auch viel kürzer.
Wer baut eigentlich noch für die Ewigkeit?
Die portugiesische Sonne ist tödlich, vor allen Dingen für alles, was aus Kunststoff ist. Wir dachten eigentlich es wäre eine gute Idee ein UV-beständiges Zelt zu kaufen und dies als Überdachung für unsere Terrasse zu nutzen. Das hat auch einen Sommer und im Herbst gut geklappt. Doch dann kam ein starker Wind und riss das Ding in Fetzen. Schon beim Berühren des Stoffs konnten wir feststellen, dass die Sonne ihn so dermaßen zerstört hat, dass er einem direkt in der Hand zerbröselt ist.
Also musste ein neuer Sonnenschutz her. Dieses Mal entschieden wir uns für ein Sonnensegel, welches wir mit Pfosten, die mithilfe von Einschlaghülsen im Boden befestigt und abgespannt wurden, montierten. So haben wir noch einen viel besseren Weitblick. Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass das eine langlebigere Lösung ist.
Zu wenig Stromlinge …
Letztes Jahr im Sommer hatten wir uns ja tatsächlich eine mobile Klimaanlage angeschafft. Bei Temperaturen von 40 Grad und mehr ist es einfach extremer Luxus, wenn man sich da zur heißesten Zeit des Tages ein wenig rausnehmen kann.
Doch wie das so ist mit den Stromlingen und der Solarausstattung … der Kreislauf ist immer derselbe, wie nicht nur wir beweisen. Man stockt seine Solaranlage auf, um ein neues Gerät autarker betreiben zu können. Meist hat man dann aber zu viel Strom zur Verfügung und schafft deswegen dann noch einen weiteren Stromfresser an. Dieser sorgt dann allerdings dafür, dass es wieder an Batteriekapazität oder Ladung via Solaranlage fehlt. Also stockt man hier auch wieder auf, um sich dann wieder ein weiteres Gerät anzuschaffen usw.
Am Ende haben wir jetzt 2,2 kW Solar und 600 Ah Lithium-Batterien (12V). Damit können wir die Klimaanlage auch mal abends laufen lassen. Als weiteren Stromfresser haben wir uns dann auch endlich einen kleinen elektrischen Backofen angeschafft. So werden wir es auch im Winter schaffen die Stromlinge wieder loszuwerden, wenn wir die Klimaanlage nicht mehr brauchen.
Doch wie das so ist im Leben, hat man nicht immer nur schöne und positive Erlebnisse, wie wir im März dieses Jahres erfahren mussten.
Das ist nicht fair, Diva
Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen, als dieses klitzekleine Katzenbaby durch unseren Corona-Garten tapste und nur mit viel Mühe Vertrauen zu uns fassen konnte. Doch nach einem Jahr im Katzenparadies auf der Quinta Montinho mussten wir feststellen, dass es Diva überhaupt nicht gut ging.
Der Besuch beim Tierarzt schockierte uns alle. Diva ging es richtig schlecht, sie hatte sehr hohes Fieber und Wasser in der Lunge. Die niederschmetternde Diagnose lautete FIP und der Tierarzt bereitete uns darauf vor, dass er nicht viel Hoffnung hat, dass sie es schaffen wird.
Trotz stationärer Aufnahme und aller Versuche des Tierarztteams sie irgendwie zu retten, bekamen wir am Montag dann die traurige Mitteilung, dass sie es nicht geschafft hat und gestorben ist.
Gerade ihre Freundin Frau Puschel brauchte extrem lange bis sie begriff, dass da unten im Wohnmobil bei Sonni und Ernst ihre liebe Freundin nicht mehr auf sie wartete. Sie verstand überhaupt nicht, wo ihre Freundin Diva abgeblieben war und suchte sie ständig. Auch ihre Verfassung wurde von Tag zu Tag und Woche für Woche schlechter … sie trauerte wohl um ihre liebe Freundin und war auch durch nichts aufzumuntern.
Umso mehr Wochen vergingen, umso mehr machten wir uns Gedanken, wie wir Esra wieder auf die Beine helfen könnten. Sie war offensichtlich nicht nur traurig, sondern auch einsam.
Da war es wie eine Fügung als ich auf Facebook eine Anzeige von einer Tierschutzorganisation in der Nähe sah, dass ein einjähriger Kater ein neues Zuhause sucht.
Herzlich Willkommen kleiner Teo
Nach langem Überlegen entschieden wir uns dafür, den Kleinen zumindest mal anzuschauen und vielleicht als neuen Freund für Puschi aufzunehmen. Er war unweit von uns auf einer Pflegestelle und hat uns gleich mit seinem Charme in seinen Bann gezogen. Ein Kuschelmonster mit großen Augen und einem Blick zum Dahinschmelzen.
So war es um uns geschehen und wir packten ihn direkt ein. Allerdings musste er vor seinem Einzug bei uns erst noch seine Bällchen abgeben. Dementsprechend war der erste Tag für ihn nicht gerade prickelnd. Da wird man abgeholt, in eine Kiste gestopft, zum Tierarzt gebracht, dort dann kastriert und kommt dann in ein Zelt zu fremden Leuten. Das fand er nicht so gut, hat aber aufgrund der Strapazen die meiste Zeit direkt verschlafen.
Doch schon am zweiten Tag erkundete er direkt sein neues Zuhause. Allerdings war Frau Puschel hingegen unserer Erwartung alles andere als begeistert. Mit Missachtung wurde der Neuling gestraft und etwas beleidigt war sie auch.
Da das nicht unsere ersten Katzen sind, wussten wir allerdings, dass sich das bestimmt noch gibt. Und so dauerte es lediglich ein paar Wochen bis sich die Beiden aneinander gewöhnt hatten.
Noch mehr Katzenfreunde für Frau Puschel
Doch nicht nur Frau Puschel war einsam ohne ihre Diva, auch Sonni und Ernst mussten sich erst wieder an ein Leben ohne Katze gewöhnen, war Diva doch die meiste Zeit bei ihnen. Doch auch die Beiden sehnten sich wieder nach einem tierischen Mitbewohner und so durfte Rory bei ihnen einziehen.
Er ist ebenfalls ein Jahr alt, bereits kastriert und wohl eher Puschis Typ. Denn mit ihm verstand sie sich auf Anhieb wesentlich besser als mit Teo. Na gut, das lag vielleicht auch daran, dass er ihr ihren Platz im Bett nicht streitig macht.
Damit Rory aber nun auch nicht so allein ist, hat er noch einen Freund namens Cuco bekommen. Ebenfalls ein einjähriger kastrierter Kater.
Mittlerweile verstehen sich alle ziemlich gut und so hat Frau Puschel die Wahl mit wem sie nun spielen will. Man kann ja auch nie genug Männer haben, oder?
Der “ander Heinz” zieht ein
Da wo ich herkomme bezeichnet man Leute, die man nicht kennt, auch gerne mal als “der ander Heinz”. Wir füttern hier neben unseren eigenen ja auch ein paar Straßenkatzen. Dabei haben wir zwei Damen und zwei Herren im Rudel. Anfassen lassen sie sich nicht, aber wir dürfen täglich etwas Futter geben.
Plötzlich tauchte immer wieder ein weiterer Kater auf, wo wir dann scherzhaft immer wieder sagten, “der ander Heinz” ist auch schon wieder da.
Im Gegensatz zu den anderen war er nicht so scheu, gehörte aber wohl auch irgendwie zur Truppe. So staunten wir nicht schlecht, als er immer näher kam und sich auch immer häufiger in unserer Nähe draußen aufhielt. Er ließ sich streicheln, sah allerdings wirklich schlecht aus. Seine Augen waren entzündet, er war ziemlich dünn und sah generell einfach nicht wirklich gut gepflegt aus.
Dass es im Zelt warm ist, hatte er schnell raus und so ist er tatsächlich schleichend bei uns eingezogen. Mittlerweile liegt er wie selbstverständlich auf der Couch und hat den Namen Heinz behalten. Wie lustig die Situation beim Tierarzt war, als man uns dort nach dem Namen gefragt hat, kannst du dir sicher vorstellen.
Heinz ist wohl um die 4 – 5 Jahre alt und hat seinen Lieblingsplatz bei Stefan gefunden. Doch das war nicht die einzige Veränderung, denn …
… wir haben Nachbarn bekommen
Eine weitere Veränderung, die sich in diesem Jahr getan hat, sind unsere neuen Nachbarn. Nicht das Grundstück direkt neben uns, sondern eins weiter stand zum Verkauf. Es dauerte nicht lange bis ein junges Pärchen mit zwei Kindern zur Besichtigung da war und auch ein paar Worte mit uns gewechselt hatte.
Als wir unseren Makler zufällig an der Tankstelle trafen, bedankte er sich noch bei uns und teilte uns mit, dass dank unseres Gesprächs mit den Interessenten die Kaufentscheidung gefallen ist.
Dementsprechend sind unsere Wege nun etwas mehr frequentiert, was uns aber nicht stört.
Trockener Winter und niedrige Wasserstände
Der letzte Winter war wesentlich trockener als im Jahr zuvor. So kam es lediglich ein Mal dazu, dass unser Teich überlief, was im Winter davor ständig der Fall war. Einerseits natürlich toll, da wir viel mehr Zeit draußen verbringen konnten, andererseits hatten wir natürlich etwas Bedenken, wie es mit unserem Grundwasserspiegel aussehen würde.
Während wir im letzten Jahr Anfang Juni mit einem vollen Teich in den Sommer starteten, war er dieses Jahr schon im März halb leer. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man nicht so genau weiß, ob das Wasser über den Sommer reichen wird.
Bis Mitte August ist der Wasserstand zum Glück kaum gesunken. Unser großer Vorteil ist hier sicherlich, dass wir keine landwirtschaftlichen Betriebe o. Ä. um uns rum haben, dann würde es sicher anders aussehen.
Und es gab nicht wenige von denen wir lesen mussten, dass ihre Brunnen in diesem Sommer irgendwann kein Wasser mehr brachte. Und solche Probleme hat man in unserer Region eigentlich eher selten.
Heißer Sommer und viele Feuer
Vom Sommer im letzten Jahr waren wir ziemlich verwöhnt. Es hatte nur selten über 40 Grad und zwischendurch wurden wir immer wieder mal kühlere Perioden verwöhnt.
Dieses Jahr ist es anders. Die ersten richtig heißen Tage starteten bereits im Juni und ließen uns schon ganz schön schwitzen.
Auch die Feuersituation ist in diesem Jahr heftiger als im Jahr zuvor. Dieses Jahr ist es sehr trocken, da im ganzen Land zu wenig Regen gefallen ist und so war es nicht verwunderlich, dass die ersten Feuer schon im Frühjahr zu beklagen waren. Und so ist es nicht nur ein subjektives Empfinden, dass dieses Jahr vieeeeel mehr Fläche verbrannt ist als in den Jahren zuvor. Immer wieder brennt es tagelang in unzugänglichem Gebiet, wo die Feuerwehr wenig ausrichten kann. Solche Großfeuer hatten wir im letzten Jahr kaum zu beklagen.
Papa versüßt uns den Herbst mit einem Besuch
Es ist Ende September als wir uns auf den Weg zum Lissabonner Flughafen machen, um meinen Papa zu seinem ersten Besuch bei uns abzuholen.
Hier ist für unseren Besuch natürlich erst mal ein wenig Umstellung angesagt. Vom Leben im Haus in ein Zelt und die meiste Zeit draußen. Doch wie erwartet hat sich Papa innerhalb kürzester Zeit bei uns eingelebt und hat lediglich mit den Fliegen zu kämpfen, die sich im Frühling und Herbst in Scharen aufmachen, … ja zu was eigentlich?
Nach fünf Tagen auf unserem Grundstück mit jeder Menge Sonnenschein entscheiden wir uns noch zwei Tage am Meer zu verbringen. Wir suchen uns das Hotel aus in welchem wir vor Papas Besuch zwei schöne Tage verbracht hatten und was soll ich sagen, es war einfach herrlich.
Und umso schwieriger war es Papa dann nach einer Woche auch wieder gehen zu lassen.
Die Zeit für Regen, endlich
Anfang Oktober geht es los und die ersten Regentage kündigen sich an. Also nach dem langen trockenen Frühling und Sommer erstmal wieder alles wetter- und regenfest machen.
Und dann kommt eine Woche nach der anderen in der es gefühlt am Stück regnet. Und so dauert es nicht lange bis alles von braun zu grün wechselt und auch die ersten Blümchen wieder auf unserer Wiese zu finden sind.
Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, dass wir die meisten Tage bis Anfang Januar 2023 in unserem Zelt verbringen werden, denn die Wochen voller Regen wollen offensichtlich nicht enden. So bleibt einerseits die Dankbarkeit, dass wir den nächsten Sommer sicherlich kein Wasserproblem bekommen werden und andererseits der Wunsch nach ein wenig Sonne und Bewegung draußen.
Doch das sollte es für dieses Jahr auch noch nicht gewesen sein.
Teo hat FIP, doch es gibt Hoffnung
Teo hat seinen zweiten Impftermin beim Tierarzt für die Grundimmunisierung. Das findet er nicht gut, aber muss halt einfach sein.
Doch am nächsten Abend merken wir, dass es ihm offensichtlich nicht so gut geht. Er schläft viel, was nach einer Impfung ja normal ist und atmet sichtbar angestrengt.
So schnapp ich mir den kleinen Mann und gehe mit ihm ins Bett. Doch als er so vor mir liegt, erkenne ich, dass er sich wirklich schwer tut zu atmen und vermute eine Nebenwirkung von der Impfung. Wir können auf keinen Fall noch länger warten und so rufe ich um 23 Uhr unsere Tierärztin an. Auch ihr ist klar, dass die Situation ziemlich ernst zu sein scheint und so packen wir Teo ein und fahren mitten in der Nacht zum Tierarzt.
Dort wird er eingehend untersucht, geröntgt und dann die ersten Infos, dass er Wasser im Brustbereich hat. Allein diese Aussage hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, denn die Symptomatik war bei Diva damals dieselbe. Und auch hier vermutet unsere Tierärztin FIP.
Wir müssen Teo dort lassen, wo er Sauerstoff und Wasser entzogen bekommt. Das Gefühl ihn nicht mitnehmen zu können und alleine nach Hause fahren zu müssen ist furchtbar. Ich tu mich unfassbar schwer mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er die Nacht nicht überleben könnte, denn FIP ist in 96 % der Fälle tödlich. Und so ist es schon sehr früh, als ich mich beim Tierarzt erkundige, ob er die Nacht überlebt hat.
FIP ist heilbar, wenn auch nicht legal
Die Antwort kam auch ziemlich schnell – Teo lebt und er frisst sogar ein wenig. Wir warten nicht lange und machen uns auf den Weg, um ihn zu besuchen. Dort erfahren wir auch, dass es mittlerweile wohl ein Mittel gegen FIP geben soll, das in der EU aber nicht zugelassen ist, sondern nur in Großbritannien. Allerdings gibt es europaweit mittlerweile Versorgungsstellen, wo das Mittel zur Behandlung ausgegeben und Katzenbesitzer mit ihren totkranken Katzen betreut werden. Tierärzte können hier nicht helfen, sondern lediglich Hinweis auf Kontaktpersonen geben.
So kam es, dass wir noch am selben Abend das Mittel für die Behandlung in den Händen halten konnten. Dies wird gespritzt, was wir uns vom Tierarzt noch haben zeigen lassen. Dann durfte Teo mit nach Hause und dort bekam er dann die erste Injektion. Dies hat auch gut geklappt. Doch schon am nächsten Abend fand er die Spritze gar nicht mehr so toll. Das Mittel ist wohl ziemlich schmerzhaft beim Injizieren und so hatten wir Glück, dass wir Teo auf Tabletten umstellen konnten, da seine Verdauung noch zu funktionieren scheint, was bei vielen Katzen mit FIP nicht der Fall ist und wodurch dann nur die Injektion bleibt.
Was wir im Zusammenhang mit der Besorgung des Mittels und der Behandlung von unserem kleinen Kater an menschlicher Wärme und Aufopferung seitens unseres Tierarztes und vielen fremden Menschen erfahren haben, ist einfach nur unfassbar berührend und hat Teo letztendlich das Leben gerettet. Die Behandlung ist sehr langwierig und sehr teuer, aber nur dank dieser Möglichkeit ist er noch am Leben. Ein Monat Behandlungsdauer mit täglicher Tablettengabe liegt noch vor uns und anschließend eine Wartezeit ohne Medikation in der Hoffnung er bekommt keinen Rückfall.
Aber wir sind sehr positiver Dinge, dass er es schaffen wird. Alle vier Wochen muss er zur Kontrolle der Blutwerte und ist schon jetzt fast wieder im Normalbereich nur die Werte aus dem Proteinogramm sind noch nicht wie gewünscht. So wurde uns in Aussicht gestellt, dass die Therapie evtl. über die 84 Tage hinaus verlängert werden muss. Egal, Hauptsache wir dürfen unseren lieben Teo behalten.
Der Fuhrpark vergrößert sich
Tatsächlich haben wir es nach einem Jahr suchen geschafft und unseren Fuhrpark um einen Range Rover erweitert. Schon lange suchen wir ein Fahrzeug mit dem wir ein paar Wochen im Jahr reisen können und aufgrund der zeitlichen Einschränkung etwas schneller unterwegs sein können als mit unserem Lkw. Die Suche gestaltete sich extrem schwierig und so wurde es am Ende dann das Fahrzeug, dass wir von Anfang an wegen seiner “Zickereien” ausgeschlossen hatten. Doch da dies den Rahmen des Beitrags sprengen würde, bleibt es lediglich eine Randnotiz hier und bekommt mehr Aufmerksamkeit in einem eigenen Blogpost.