Wie bei vielen gehört auch im Hause Campofant der Morgenkaffee zum täglichen Ritual. Wir möchten heute erzählen, welche “Camping-Kaffeekocher” wir nutzen und warum die Verwendung von 12 V Kaffeemaschinen und Wasserkochern meist alles andere als sinnvoll ist. Außerdem erfahrt ihr, welche Voraussetzungen man für den Einsatz von Kaffeevollautomaten, Pad- oder Kapselmaschinen nötig sind.
Kaffee on the Road
Ein Start in den Tag geht bestimmt auch ohne Kaffee. Aber nicht bei uns :-). Im Steinhaus nutzten wir zuletzt einen kleinen Kaffeevollautomaten mit Mahlwerk, mit dem wir sehr zufrieden waren. Wenn mehrere Gäste bei uns waren, griffen wir aber gerne auf die Filterkaffeemaschine zurück, um nicht für 10 Tassen Kaffee ewig in der Küche stehen zu müssen.
Im Wohnmobil tickt die Stromuhr etwas anders. Zumindest, wenn man nicht gerade sein komplettes Dach mit Solarpaneelen bestückt hat. Mit Landstrom kommt unser fahrendes Zuhause auch eher selten in Berührung und unser Sinuswechselrichter liefert zudem nur 1000 Watt. Somit sind unsere heimischen Geräte leider nicht wirklich für den Einsatz in unserem Wohnmobil geeignet. Natürlich hätten wir jetzt anfangen können unsere autarke Stromversorgung noch aufzurüsten, aber nur wegen einer Tasse Kaffee? Das muss auch anders gehen.
12 V Kaffeemaschine für Auto, Lkw und Wohnmobil
Mit 12, oder 24 Volt kann man wirklich fast alles betreiben, was das Herz begehrt. So werden auf dem Markt auch sogenannte Reisekaffeemaschinen und spezielle Kaffeemaschinen für Auto oder LKW feilgeboten. Aber kann man damit wirklich guten Filterkaffee kochen? Ein Blick auf die Leistungsaufnahme von handelsüblichen Kaffeekochern zeigt selten Werte unter 1000 W. Und jetzt möchte man mir altem Stromfuzzi erzählen, dass eine Camping-Kaffeemaschine mit 170W Kaffee brühen kann? Da ist doch eher der Wunsch der Vater des Gedanken.
Wer genügend Zeit hat, kann nach bis zu einer Stunde Wartezeit seinen Eiskaffee genießen. Eiskaffee deshalb, weil der durchgelaufene Kaffee in der Kanne mittlerweile auch eine kühle Trinktemperatur erreicht hat.
Außerdem werden diese Camping-Kaffeemaschinen überwiegend mit Steckern für den Zigarettenanzünder geliefert. Dort können bauartbedingt keine großen Verbraucher angeschlossen werden. Manchmal sind sogar die 170 Watt zu viel und die Sicherung verabschiedet sich mit einem Bzzzzzz.
Auch 12 Volt Wasserkocher sind quatsch
Bei Wasserkochern ist es ähnlich. Die Leistungen der Geräte reichen nicht, um in einer vernünftigen Zeit an heißes Wasser zu kommen. Wer wartet bitte eine halbe Stunde, um einen halben Liter Wasser zum Kochen zu bringen? Das kann eigentlich nur ein schlechter Scherz sein.
Um die Heizwirkung von Strom wirklich nutzen zu können, ist eine ordentliche Menge Leistung nötig.
Kaffemaschine mit einem Wechselrichter betreiben
Die besser Variante ist, normale Haushaltsgeräte mit einem Wechselrichter zu betreiben. Vorausgesetzt, er hat genügend Leistung und die Batterie verfügt über ausreichend Kapazität. Wie viel Power benötigt wird, hängt von der Wahl der Kaffeemaschine ab.
Eine normale Standardmaschine genehmigt sich bis zu 1000 Watt und kann so nach 10 Minuten schon mal 20 Amperestunden verbraten. Bei Kaffeevollautomaten, Padmaschinen und Co. ist die Leistungsaufnahme noch vielfach höher.
Was bei Kaffeepadmaschinen, Kapsel- und Kaffeevollautomaten noch hinzukommt, sie laufen nur mit Wechselrichtern, welche eine reine Sinuswelle liefern.
Den passenden Wechselrichter für den Betrieb deiner Kaffeemaschine findest du in unserem Shop.
Filterkaffee kochen mit der manuellen Kaffeemaschine
Wir persönlich halten das Ganze eher traditionell und haben uns für eine manuelle Kaffeemaschine entschieden. Benötigt wird ein Handfilter und eine Kanne (wir nutzen eine Thermoskanne, damit der Kaffee heiß bleibt).
So kochen wir mit Gas unser Wasser und brühen anschließend den Kaffee von Hand auf. Dank unseres 3500 Watt Gaskochfelds dauert das nicht länger als paar Minuten.
Bei der Wahl des Handfilters kommt es auf die gewünschte Kaffeemenge an. Üblich sind Filter in der Größe 1×4, aber auch andere Größen sind erhältlich.
Übrigens: Die Größenangabe bei Kaffeefiltern bezieht sich auf die Menge an Kaffee, die man zubereiten möchte. So können mit einem 1×4 Filter vier Tassen und mit einem 1×2 Filter zwei Tassen Kaffee zubereitet werden.
Wir persönlich haben die 1×4-Größe im Einsatz. Dieser reicht für ca. einen Liter Kaffee (vier Tassen).
Kaffee von Hand brühen, so geht’s
So brühen wir am Morgen unseren Kaffee. Am Ende dieses Vorgangs haben wir dann etwa einen Liter heißen und lecker duftenden “Hallo-Wach-Macher” in unserer Kanne.
Wasser kochen
Wir verwenden einen kleinen Topf. Am besten nutzt man auch einen Deckel. So kocht das Wasser noch viel schneller, man spart Energie und es verteilt sich nicht so viel Dampf im Wohnmobil.
Filter falten und einsetzen
Wird der Filter gefaltet, lässt er sich besser im Handfilter einsetzen.
Kaffeepulver einfüllen
Hier muss jeder selbst entscheiden, wie stark er seinen gebrühten Kaffee haben möchte. Wir mögen es stark und so kommen 4 gehäufte Kaffeelot in den Filter, plus einen für den Zusatzkick :-). Wer kein Kaffeelot hat, kann auch einen Teelöffel verwenden. Ein gehäufter Teelöffel entspricht etwas einem gestrichenen Kaffeelot.
Aufbrühen
Zunächst füllt man Wasser ein, bis der komplette Kaffee bedeckt ist. Wenn alles durchgelaufen ist, füllt man den Filter bis zum Rand und wiederholt dies so oft, bis die Kaffeekanne voll ist.
Es gibt auch Filter, die man auswaschen und wiederverwenden kann. Wir nutzen aber normale Papierfilter.
Bialetti Kaffeemaschine und French Press
Eine andere Möglichkeit wäre noch die Nutzung einer Bialetti Kaffeemaschine[ oder wahlweise ein sogenannter French Press Kaffeebereiter. Beide bringen einen etwas anderen Kaffeegeschmack in die Tasse, was eher in Richtung Mokka geht. Diese beiden Kandidaten sind ebenfalls ideale Camping-Kaffeemaschinen, die von vielen Campern gerne genutzt werden.
Fazit
Ob man lieber eine Padmaschine/Vollautomaten nutzt, oder seinen Kaffee von Hand aufbrüht, ist und bleibt am Ende Geschmacksache. Wenn man überwiegend auf Campingplätzen mit Landstrom steht oder seine autarke Stromversorgung genügend Reserven bereit hält, spricht nichts gegen Kaffeekochen mit Strom.
Aber Vorsicht bei Vollautomat, Padmaschine und Co.: Das klappt nur mit einem reinen Sinuswandler, der genügend Leistung zur Verfügung stellt. Wir persönlich ziehen die stromlose Variante vor. Wenn es um den Geschmack geht, muss sich unsere “manuelle Kaffeemaschine” nicht verstecken, ganz im Gegenteil.