Nachdem sich im hohen Norden Portugals allmählich Herbststimmung mit winterlichen Einschlägen breitmacht, wird es für uns Zeit, südlichere Gefilde aufzusuchen. Diesmal möchten wir über die kostenpflichtigen Autobahnen Portugals in den Süden fahren. So packen wir unsere sieben Sachen, verabschieden uns bei unseren Freunden und machen uns auf den Weg. Vorher besuchen wir aber noch das Stächen Chaves.
Mittelalterliche Burg und römischer Einfluss
Von unserem Schlafplatz aus, ist es nur ein Katzensprung nach Chaves. Einem Städtchen das den Einfluss der Römer nicht leugnen kann. Unser Weg führt uns direkt zur mittelalterlichen Festung. Wir finden direkt daneben einen Parkplatz. Von dort aus möchten wir die Altstadt zu Fuss erkunden. Wir lassen hier einfach mal Bilder sprechen:
Wenn ihr in der Nähe seid, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Auch ein Campingplatz ist vor Ort zu finden.
Es gibt jede Menge zu entdecken. Neben kleinen Gässchen und gemütlichen Restaurants finden sich auch viele kleine Läden, welche zum Stöbern einladen. Wir haben uns frische Feigen gekauft. Leider haben wir die so schnell gefuttert, dass sie nicht mehr auf ein Foto gebannt werden konnten :-).
Wenn du mit einem größeren Wohnmobil unterwegs bist, dann solltest du versuchen das historische Zentrum von Chaves zu meiden. Dort werden die Gassen, auch aufgrund der parkenden Autos, teilweise sehr eng. |
Wir machen uns nach einem ausgiebigen Stadtbummel auf den weiteren Weg nach Süden.
Hochgeschwindigkeitsreise in den Süden … oder mit 80 km/h die Schallmauer durchbrechen
Bei einem waren wir uns auf jeden Fall einig, diesmal nehmen wir die Autobahn. Die Fahrt über Landstraßen ist zwar eine absolute Augenweide, bringt einen aber eher in Schleich- und Kurbelfahrt nach Süden. Wir konnten uns bereits bei der Hinfahrt zum Rabagão ausführlich mit dieser entschleunigten Art des Reisens auseinandersetzen. Dieses Mal möchten wir mehr als 30 Kilometer in vier Stunden zurücklegen. Aber auch so eine Reise auf der Autobahn hat bekanntlich ihre Tücken. So dürfen wir uns erneut mit dem Thema Maut auseinandersetzen.
Das Mautticket kaufen wir an der Autobahn
Im letzten Jahr waren wir in einer ähnlichen Situation, nur das wir uns die Autobahnfahrt nicht ausgesucht hatten. Es gab einfach keine andere Möglichkeit mehr und so fuhren wir auf die mautpflichtige Straße. Bei der ersten Tanke fuhren wir ab und kauften uns eine Rubbelkarte. Per SMS sollte diese dann aktiviert und unserem Fahrzeug zugeordnet werden. Das ging leider nicht ohne Weiteres, bzw. wir wussten nicht, dass es funktioniert hatte. Mit einer ausländischen Handynummer bekommt man nämlich schlicht und ergreifend keine Bestätigung für die erfolgreiche Aufladung. Eine Rückfrage bei der Mautgesellschaft brachte uns damals die Gewissheit, dass wir uns die Autobahnnutzung nicht erschlichen und alles ordnungsgemäß funktioniert hatte.
Mit diesem Wissen im Gepäck fahren wir dieser Tage also auf die Autobahn. Es dauert nicht lange, bis eine Raststation unseren Weg kreuzt. Also rausfahren und ein Mautticket ziehen, aufladen und weiterfahren. Aber wir haben die Rechnung leider ohne die portugiesische Gelassenheit gemacht.
Das Mautticket kaufen wir an der Autobahn, aber nicht bei BP
Eine BP, hier gibt es bestimmt alles. Bei der Frage nach besagtem Freifahrtschein für den mehrspurigen, portugiesischen Straßenbelag wurden wir leider mit einem Kopfschütteln abgewiesen. Hier gibt es ihn leider nicht. Ok, dachten wir, dann fahren wir eben ein Häuschen weiter. Also zurück auf die Schnellstraße und weiter in Richtung Süden.
Nach 30 km bergauf und bergab erreichen wir wieder eine der besagten Einrichtungen, welche Erfrischungsgetränke, Snacks und nebenbei auch Kraftstoffe vertreibt. Bei der Frage nach dem Ticket wurde uns freundlich mitgeteilt, dass es an Tankstellen der Marke BP keine Mauttickets zu kaufen gibt und wir eine Repsol Tankstelle anlaufen sollen.
Das Mautticket kaufen wir nicht an der Autobahn, aber bei Repsol
Jetzt müssen wir nur noch eine Repsol finden, was sich leider etwas schwieriger gestaltet als erhofft. Entlang der gesamten Autobahn A24 scheint das Raststättengeschäft fest in “Grüner Hand” zu sein. In Zeiten, als ich noch geschäftlich mit der Routex-Karte unterwegs war, wäre das ein absoluter Glücksfall gewesen. In der jetzigen Situation bleibt nur das Gefühl illegal auf Portugals leerer Autobahn unterwegs zu sein.
In Vila Real soll sich die nächste Repsol befinden. Also ab auf den Bock und die restlichen Kilometer fahren. Zum Glück war diese Tanke relativ nahe an der Autobahn und gut zugänglich für unser Schiff. Was wirklich löblich ist: Jeder weiß was ich möchte, doch niemand kann uns eine Lösung für unser Problem sagen. Wir wollen doch nur unsere Autobahngebühren bezahlen. Wenn man den Schildern Glauben schenken darf, haben wir bereits 15 Euro Maut auf der Sollseite.
Ihr könnt es euch denken: “Nein, an Tankstellen gibt es generell keine Toll Card zu kaufen. Die Rubbelkarten werden nur in Postämtern veräußert”, so die Aussage der freundlichen Tankstellenmitarbeiterin.
Nähere Informationen zur Maut in Portugal findest du in unserem Beitrag.
Das Mautticket kaufen wir nicht an der Autobahn, an der Tankstelle oder in der Post
Gut, wir brauchen jetzt also eine Post. Zur Feier des Tages bin ich für Innenstadt. Das macht mit einer fahrenden Schrankwand so richtig Spaß. Doch leider bleibt mir auch dieses freudige Erlebnis verwehrt. Bei der Suche einer geöffneten CTT-Filiale werden wir auf der Homepage fündig und befinden uns urplötzlich wieder in der digitalen Welt. Warum nicht einfach seine Tollcard online erwerben? Wir brechen in lautem Gelächter aus. Manchmal sind die Dinge viel einfacher, als sie den Anschein haben.
Was ich bis heute leider nicht so ganz verstehen kann: Warum konnte ich die Toll Card im letzten Jahr an der Tanke kaufen?
Eine Frage, die ich wahrscheinlich nicht mehr beantwortet bekomme. Aber man braucht auch nicht auf alles eine Antwort, Hauptsache es läuft.
Und wieder Feuer
Auf dem weiteren Weg sehen wir leider wieder einen Großbrand. Von der Autobahn ist dieser gut zu erkennen. Unser Ziel befindet sich zum Glück weit genug weg. Dennoch bleibt in diesen Tagen die Feuergefahr hoch. Wir werden auf jeden Fall die Augen offen halten. Wie es weitergeht, erfahrt ihr in unserem nächsten Reisebericht.