Wie ich in meinem Beitrag über unsere Solaranlage bereits schilderte, haben wir unsere Lichtsteuerung über eine sogenannte Kreuzschaltung realisiert. Damit können wir an drei Punkten im Wohnmobil unsere Lampen ein- und ausschalten. Was ist der Unterschied zwischen einer Kreuzschaltung und einer Wechselschaltung? Heute möchte ich zeigen, welche der beiden Schaltungen benötigt wird, um eine Lampe über zwei oder drei Schalter zu steuern. Außerdem gibt es noch einen Schaltplan, der genau zeigt, wie man Kreuzschalter, bzw. Wechselschalter anschließen muss.
Der “normale” Lichtschalter
Der klassische Lichtschalter ermöglicht es eine Lampe oder einen anderen Verbraucher zu steuern. Über einen Kipphebel wird der Kontakt geschlossen oder geöffnet. Dazu wird der Schalter einfach zwischen Stromquelle und Verbraucher gesetzt. Er besitzt einen Eingang und einen Ausgang. Dort wird die 12V Plus-Leitung (rotes Kabel), bei einer 230V Installation die Phase (schwarzes oder braunes Kabel), angeschlossen.
Wer mit Strom arbeitet muss sich darüber im Klaren sein, was er tut. Ich übernehme keine Verantwortung für unsachgemäße Handhabung und Anschlussfehler. Vor der Arbeit an Kabeln und Schaltern sollten folgende Punkte überprüft werden:
– Sicherungen entfernen bzw. ausschalten.
– Gegen Wiedereinschalten sichern.
– Alle Leitungen auf Spannungsfreiheit prüfen bzw. messen.
Einen “normalen” Lichtschalter wird man aber sehr selten finden, da auch Wechselschalter zum einfachen Unterbrechen der Stromzufuhr genutzt werden können und diese den klassischen Schalter vom Markt verdrängt haben.
Achtung: Auf keinen Fall darf bei der 230V Installation der Neutralleiter (blaues Kabel) alleine geschaltet werden, da sonst an der Lampenfassung dauerhaft Strom anliegt. Unter Umständen kann man beim Berühren der Lampenfassung einen Stromschlag bekommen, selbst wenn die Lampe ausgeschaltet ist.
Was ist ein Wechselschalter?
Der Wechselschalter besitzt einen Eingang und zwei Ausgänge oder eben umgekehrt. In der 1. Stellung wird Eingang A mit Ausgang A verbunden. Beim Schalten wird Eingang A mit Ausgang B verbunden und zeitgleich Ausgang A getrennt. Neben der Nutzung als einfacher Lichtschalter können sie auch für den Bau einer Wechselschaltung genutzt werden. Damit ist es möglich die Lampe von zwei verschiedenen Punkten an- bzw. auszuschalten.
Auch im Falle des Wechselschalters wird immer die Plusleitung oder die Phase geschaltet, niemals der Neutralleiter (blaues Kabel).
Möchte man eine Wechselschaltung mit drei oder mehr Schalter realisieren, ist eine sogenannte Kreuzschaltung nötig.
Wechselschalter anschließen
Der Schaltplan für die Wechselschaltung ist kein Hexenwerk. Benötigt werden zwei Wechselschalter, welche folgendermaßen angeschlossen werden:
- Neutralleiter oder das Minus-Kabel mit der Lampe verbinden.
- Nur bei 230V: Schutzleiter (grün-gelb) ebenfalls direkt mit der Lampe verbinden.
- Phase (bei Gleichstrom: Plus-Leitung) am Eingang des ersten Wechselschalters anschließen.
- Die beiden Ausgänge vom Wechselschalter 1 an den Ausgängen vom 2. Wechselschalter anschließen.
- Der Eingang (der jetzt als Ausgang dient) wird an die Lampe angeschlossen.
Wechselschaltung Schaltplan
Möchte man eine Wechselschaltung mit drei oder mehr Schaltern realisieren, wird eine sogenannte Kreuzschaltung benötigt.
Der Kreuzschalter
Der Dritte im Bunde ist der Kreuzschalter. Er besitzt zwei Eingänge und zwei Ausgänge. In der Stellung 1 ist Eingang A mit Ausgang A und B mit B verbunden. Wird der Kipphebel betätigt, verbindet sich A mit B und B mit A. Dieser Schaltertyp kann auch als Wechselschalter oder einfach Ausschalter genutzt werden. Preislich ist der Kreuzschalter aber meist teuer, als ein Wechselschalter.
Dieser Typ wird benötigt, sobald wir einen Verbraucher mit mehr als zwei Schaltern steuern möchten.
Eine Wechselschaltung mit drei Schaltern oder mehr = Kreuzschaltung
Kreuzschaltung Schaltplan
Jetzt wird es etwas komplizierter. Um die Steuerung zu realisieren, benötigt man im Falle von drei Schaltstellen zwei Wechselschalter und einen Kreuzschalter. Wie bereits erwähnt, können auch Kreuzschalter als Wechselschalter benutzt werden. Je nachdem, wie viele Schalter benötigt werden, um die Lampen zu schalten, wird folgende Anzahl an Kreuzschaltern benötigt.
Kreuzschaltung 3 Schalter: | 2x Wechsel, 1x Kreuz |
Kreuzschaltung 4 Schalter: | 2x Wechsel, 2x Kreuz |
Kreuzschaltung 5 Schalter: | 2x Wechsel, 3x Kreuz |
usw… |
- Neutralleiter oder das Minus-Kabel mit der Lampe verbinden.
- Nur bei 230V: Schutzleiter (grün-gelb) ebenfalls direkt an der Lampe anschließen.
- Phase (bei Gleichstrom: Plus-Leitung) am Eingang des ersten Schalters (Wechselschalter) anschließen.
- Beide Ausgänge von Schalter 1 mit den Eingängen von Schalter 2 (Kreuzschalter) verbinden.
- Die Ausgänge des Kreuzschalters zu den Eingängen(Ausgängen) von Schalter 3 (Wechselschalter) legen.
- Der Eingang (der jetzt als Ausgang dient) wird an die Lampe angeschlossen.
Um weitere Schaltpunkte hinzuzufügen, müssen nur weitere Kreuzschalter vor die Wechselschalter gesetzt werden. Theoretisch können unendlich viele verbaut werden, aber bei einer größeren Anzahl sollte über eine Tasterschaltung nachgedacht werden.
Dank unserer Kreuzschaltung können wir unsere LED-Beleuchtung am Eingangsbereich, am Durchgang zum Fahrerhaus und am Bett steuern. Ich werde vermutlich noch einen Kreuzschalter bei unserer Trockentoilette einbauen um auch von dort das Licht steuern zu können.
Maximalleistung der Schalter beachten
Die von mir verwendeten Schalter werden üblicherweise für Hausinstallationen verwendet und können maximal 10A bei 250V schalten. Im Niedervoltbereich besteht die Gefahr, dass die 10 Ampere sehr schnell erreicht werden, da sich die Leistung in Watt immer aus Spannung in Volt und der Stromstärke in Ampere zusammensetzt. So sind 10A bei 12 Volt gerade noch 120 Watt, welche geschaltet werden können. Für unsere LED-Installation mit ihren 15 Watt reicht das aber völlig aus. Wer größere Lampen montieren möchte, muss evtl. auf hochstromfähige Schalter zurückgreifen oder ein Relais in die Schaltung integrieren.
Beitrag erstellt: 28.10.2017