Wie fängt man Mäuse? Natürlich mit einer Mausefalle. Wir haben neue Mitbewohner oder besser gesagt wir hatten welche. In unserem Wohnmobil sind zwei Mäuse in der Wand eingezogen. Auch wenn diese possierlichen Tierchen an sich wirklich süß sind, haben Mäuse in der Wohnung, Haus oder wie bei uns im Wohnmobil nichts zu suchen. Sie können Schäden verursachen und Krankheiten verbreiten. . Aber eigentlich wollten wir unsere “Hausmaus” nicht einfach um die Ecke bringen. Für uns kam nur eine Lebendfalle infrage. Leider sind wir in Portugal nicht fündig geworden und so blieb uns nur eine Möglichkeit, wir müssen unsere Mausefalle selber bauen. Wie einfach das Ganze funktioniert, welchen Köder wir in der Mausefalle verwendet haben und wo man sie am besten aufstellt, erfährst Du jetzt.
Mäuse in der Wand
Wer sich wie wir gerne in der freien Natur aufhält, kann sich unter Umständen neue Haustiere einfangen. Dessen waren wir uns durchaus bewusst. Wir haben nur eher an fliegende Tiere gedacht, aber nicht an Mäuse. Unser Fahrzeug ist wirklich sehr hochbeinig und so schien es uns eigentlich unmöglich, dass irgendeiner dieser kleinen Nager in unseren Aufbau gelangen könnte. Wir wurden eines Besseren belehrt. Mäuse kommen durch kleinste Ritzen und nutzen auch unscheinbare Gegenstände als Steigleiter. Wir vermuten, dass sie sich über unsere Hundeleine Zugang in unser Wohnmobil verschafft haben. Danach ging es wohl direkt in unsere Wand, die sehr wohnlich mit Styropor gedämmt ist. Die Krümel haben wir auch in unserem ganzen Fahrzeug gefunden.
Also ist es für eine Maus auch kein Problem in eine Wohnung oder einen Keller zu gelangen. Sie nutzen dabei Türspalte, Kabelkanäle oder andere Beschädigungen, welche sich gerade anbieten. Da Mäuse sehr fortpflanzungsfreudig sind, hat man ziemlich schnell eine Mäuseplage im Haus. Oder in der Wand, wie es bei uns war.
Vorbeugung und Hausmittel gegen Mäuse
Bevor das Kind in den Brunnen fällt, kann man im Vorfeld schon einiges tun, um sich eine Mäuseplage vom Hals zu halten oder mit Hausmitteln versuchen seine Gäste wieder loszuwerden. Das Hauptziel sollte sein, den Untermietern ihre Lebensgrundlage zu entziehen.
- Keine Lebensmittel offen liegen lassen
Mäuse haben einen sehr guten Geruchssinn. Sie können ihre Nahrung auch in den letzten Ecken finden. Deshalb sollte man versuchen, Lebensmittel luftdicht zu verschließen. Natürlich ist auch eine gewisse Sauberkeit von Nöten. Wenn ständig Brotkrümel und Essensreste herumliegen, lädt man eine Hausmaus gerade zu ein sich in diesem Schlaraffenland niederzulassen. - Mülleimer regelmäßig leeren
Auch Abfalleimer sind regelmäßig zu leeren, gerade wenn die Untermieter sich schon breitgemacht haben. Mäuse finden auch in unseren Resten genügend Verwertbares, um es sich gut gehen zu lassen. - Mäuselöcher und Öffnungen verschließen
Egal ob der Lichtschacht am Keller, der Türspalt am Gartenhaus oder andere Öffnungen. Alle mäusetauglichen Zugänge zur sollten verschlossen werden. Für Lichtschächte bieten sich z. B. Drahtgitter an und bestehende Mäuselöcher können zur Not mit Lappen verschlossen werden, welche vorher mit einem ätherischen Öl getränkt wurden. (Pfefferminz, Eukalyptus) - Katzen
Eine Katze schützt am besten und zuverlässigsten vor den kleinen Nagetieren. Alleine der Geruch sorgt nicht gerade für ein wohnliches Ambiente bei Mäusen. Aber sich nur deshalb eine Katze anzuschaffen ist natürlich auch keine Lösung.
Wie fängt man Mäuse?
Hand aufs Herz, es wird schwer werden Mäuse mit der Hand zu fangen. Sie sind sehr schnell und vor allem nur dann aktiv, wenn wir sie ganz sicher nicht zu Gesicht bekommen. Wie bereits erwähnt, ist eine Katze die beste Mausefalle, welche man sich im Haus halten kann. Wir können aber selbst auch zum Mäusefänger werden, denn wofür gibt es Mausefallen? Dabei kann man zwischen einer tödlichen Mausefalle oder einer Lebendfalle wählen. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er seine Untermieter mit den Füßen voran aus der Wohnung oder dem Haus befördern möchte. Wir für unseren Teil haben uns dafür entschieden, unsere Maus mit einer Lebendfalle zu fangen und sie wieder in die Natur zu entlassen.
Mausefalle selber bauen
Um eine Mausefalle bzw. Lebendfalle selber zu bauen, braucht es nur ein paar Gegenstände, welche in den meisten Haushalten zu finden sind.
Material und Werkzeug | Hinweise |
PET-Flasche | Die Flasche sollte eine gewissen Stabilität haben. Wir haben eine Cola-Flasche genommen. Ist sie zu dünnwandig erschwert das den Bau und beeinträchtigt die Funktionalität. Größere Flaschen funktionieren auch. |
Schaschlikspieß | Holzspieß, Metallspieß oder ähnliches. |
Haushaltsgummis | Am besten mehrere Stärken und Längen. |
Sicherheitsnadel | Für unseren Köder. |
Schnur oder Nähfaden | Hier kann man nehmen was gerade da ist. |
Scharfes Messer | Idealerweise ein Teppichmesser. |
Spitzdorn, Nagel | Du kannst auch einen Bohrer nehmen. |
Seitenschneider | Zum Abzwicken der Sicherheitsnadel. |
Folge einfach der Anleitung um deine Mausefalle selber zu bauen. Wie bereits erwähnt, können auch größere Flaschen verwendet werden.
Als Erstes wird die PET-Flasche oben eingeschnitten. Aber nicht ganz durchschneiden, sondern nur so weit, bis sie sich gut auf- und zuklappen lässt.
Mit dem Dorn, Nagel oder einem Bohrer werden Löcher in die Flasche gemacht. Dort werden später die Spieße durchgeführt. Wir haben mithilfe unseres Gasherds den Dorn erhitzt und einfach an den passenden Stellen durch den Kunststoff gedrückt. Natürlich geht das Ganze auch mit einem Akkuschrauber und Bohrer.
Die Löcher sollten in einigermaßen gleichem Abstand gemacht werden, damit sich die Zugkraft der Haushaltsgummis gleichmäßige verteilt.
Jetzt werden die Spieße durch die Löcher geschoben, wie auf dem Bild zu sehen. Sie bilden die Haltepunkte für unsere Gummis.
Die Haushaltgummis sollten nicht zu stark oder zu schwach sein. Eventuell genügt es auch, nur auf einer Seite einen Gummi anzubringen.
Am hinteren Bereich der Flasche benötigen wir noch ein weiteres Loch. Hier wird später unsere Sicherheitsnadel mit dem Köder durchgeführt.
Mit dem Seitenschneider wird die Spitze der Sicherheitsnadel entfernt. So können wir uns nicht stechen und die Gefangene kann sich später nicht verletzen, wenn sie in der Flasche gefangen ist.
Durch das Loch wird die Sicherheitsnadel gesteckt.
Wir drehen sie um 180 Grad, damit der Bügel nach hinten zeigt. So wird verhindert, dass beim Spannen der Lebendfalle die Nadel aus dem Loch rutscht. Der Faden wird mithilfe einer Schlaufe um die herausragende Spitze gelegt.
Nun können wir den Faden so um den Flaschenhals wickeln, dass die Mausefalle ausreichend gespannt wird. Die Schnur wird mit dem Verschluß fixiert.
Nun benötigen wir noch einen passenden Köder und unsere Mausefalle ist einsatzbereit.
Sobald die Maus am Köder zieht, wird der Mechanismus ausgelöst.
Was ist der beste Köder für die Mausefalle?
Wir haben als Köder ein Stück Apfel genommen. Es lässt sich gut auf der Sicherheitsnadel fixieren und rutscht nicht ab. Ob unser verwendeter Köder der beste für die Lebendfalle ist, können wir nicht beurteilen. Er hat auf jeden Fall funktioniert. Wir konnten innerhalb von einer Nacht unser Mäusepärchen fangen und es in den naheliegenden Wald bringen.
Nachdem unsere Untermieter auch in unserer Vorratskiste gewühlt haben, können wir anhand der Fraßspuren folgende Lebensmittel als bevorzugte Köder bezeichnen.
- Rote Bete
Wir haben immer fertig gekochte “Rote Bete” in unserer Vorratskiste liegen. Diese Verpackung wurde mit viel Geduld und Hingabe angefressen und ein ordentliches Stück vertilgt. Macht zwar ein bisschen Sauerei, lässt sich aber ebenfalls gut als Köder in der Lebendfalle einsetzen. - Nüsse
Auch die Tüte mit den Nüssen war ein beliebtes Ziel und wurde von allen Seiten angebissen. Eine Befestigung in unserer Lebendfalle ist allerdings etwas schwieriger. - Erdnussbutter und Nutella
Diese beiden Brotaufstriche scheinen auch hoch im Kurs zu liegen. Damit lässt sich jeder Köder verfeinern.
Im Grunde ist eine Maus nicht besonders wählerisch, wenn es um die Wahl des Köders geht. Es taugen alle Lebensmittel, welche einfach an der Sicherheitsnadel zu befestigen sind. Wenn man das Ganze noch mit etwas Erdnussbutter und Schokocreme bestreicht, wird die Maus sehr schnell in der Falle landen.
Wo sollte man die Mausefalle aufstellen?
Der beste Platz zum Aufstellen der selbst gebauten Mausefalle lässt sich sehr leicht finden. Man muss nur nach den Hinterlassenschaften Ausschau halten. Bei uns war es der Küchenschrank unter der Spüle. Dort tappten unsere Mäuse in die Lebendfalle und konnten wohlbehalten in die Natur entlassen werden. Aber in der Nähe unserer Vorratskiste wäre ein guter Platz zum Aufstellen der Lebendfalle gewesen. Im Grunde sind Mäuse immer auf Nahrungssuche. Deshalb eignen sich besonders Plätze, an denen Lebensmittel gelagert werden.