Eine LiFePO4 Batterie richtig laden ist genauso essentiell, wie die richtige Ladespannung und das passende Ladegerät. Wir klären, wie es sich bei Kälte verhält und wie man den Ladezustand anhand der Ladespannung interpretieren kann. Außerdem geben wir Tipps, was beim Aufladen zu beachten ist.
Worauf ist beim Laden von LiFePO4-Akkus zu achten?
Immer wieder liest man, dass das Laden von LiFePO4-Batterien im Camper mit einem normalen Ladergerät nicht möglich ist und auch Kälte ein Problem für diese Batterietechnik ist.
Damit du deinen Lithium-Akku nicht nachhaltig schädigst und mit der richtigen Ladespannung versorgst, erklären wir, wie man diesen Batterietyp richtig lädt.
Versorgungsbatterien, Powerstations, Batterieüberwachung und Zubehör wie Poladapter für die autarke Stromversorgung auf Reisen oder fernab des öffentlichen Stromnetzes.
Wir sind dein Fachmann für mobile Stromlösungen.
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Welchen Ladestrom für LiFePO4?
Der Ladestrom eines LiFePO4-Akkus variiert abhängig vom BMS und seiner Kapazität. Dementsprechend gibt es keine allgemeingültige Aussage zum Ladestrom von Lithiumbatterien.
Bei uns im Shop findest du beispielsweise die 200Ah BullTron LiFePO4, welche mit einem empfohlenen Dauer-Ladestrom von 100A und einem kurzfristigen maximalen Ladestrom von 200A geladen werden kann.
Ein Blick ins Datenblatt des Herstellers ist deswegen unerlässlich. Dort findest du alle wichtigen Angaben zum Ladestrom.
Lithiumbatterie mit Solar, Lichtmaschine oder Ladegerät aufladen
Folgende Möglichkeiten stehen dir für das Laden deines Lithium-Akkus im Camper zur Verfügung:
- LiFePO4 mit Solaranlage laden
Eine tolle Möglichkeit, um seine Lithium-Batterie im Wohnmobil auch wieder aufzuladen ist das Montieren einer Solaranlage. So kann die Sonnenenergie genutzt und gespeichert werden.
Diese Variante eignet sich für alle, die gern länger an einem Ort ohne weitere Lademöglichkeit stehen.
- Lithium-Batterie über Lichtmaschine mit Ladebooster aufladen
Mithilfe eines Ladeboosters kann die Lithium-Batterie im Wohnmobil auch während der Fahrt geladen werden. Hierbei unbedingt auf die maximal empfohlenen Ladeströme achten.
Ideal für diejenigen, die nur wenige Tage an einem Ort stehen und alle paar Tage für einige Stunden fahren.
- Mit speziellem Ladegerät für Lithiumbatterien über Landstrom laden
Wer regelmäßig an Landstrom angeschlossen ist, wie beispielsweise auf dem Campingplatz, der kann mithilfe eines Ladegeräts die Lithium-Batterie laden.
Gut für alle, die häufig auf dem Camping- oder Stellplatz stehen und dort Strom zur Verfügung haben.
- LiFePO4 laden mit normalem Ladegerät
Viele Wohnmobile haben ab Werk bereits ein Ladegerät installiert. Die gute Nachricht, die meisten können weiter verwendet werden, sofern es sich um Ladegeräte mit Ladekennlinie handelt.
Wichtig ist hierbei zu wissen, welche Ladespannungen sich hinter den Ladeprogrammen verbergen, damit die LiFePO4 mit den richtigen Spannungen versorgt und geladen wird. Aufschluss gibt hier die Bedienungsanleitung des Ladegerätes oder Elektroblocks (EBL).
Wie man auf dem Bild aus der Anleitung (hier am Beispiel eines Schaudt EBL) erkennen kann, gibt es zwei Einstellmöglichkeiten. Jetzt musst du nur noch ermitteln, welche Spannungen hinter diesen Einstellungen stecken.
Die meisten LiFePO4 Batterien werden zwischen 14,2 -14,6V geladen (Datenblatt der LiFePO4 beachten). Wie man auf dem Bild erkennen kann, liegt die Einstellung für “Blei-Säure” genau im richten Spannungsbereich und ist die Einstellung unserer Wahl.
LiFePO4 Spannung: Wann ist die Lithium-Batterie voll oder leer?
Bei Lithium-Batterien ist die Interpretation des Ladezustands anhand der Ladespannung nicht ganz so einfach. Allerdings kannst du diese groben Richtwerte als Orientierung nutzen. Für genauere Angaben empfehlen wir die Nutzung der App deiner LiFePO4 oder einen Batteriecomputer.
LiFePO4 voll (100 %)
mehr als 13,4V
Ladezustand 30 – 90%
zwischen 13V und 13,3V
Ladezustand 5 % – 0% (leer)
12V und weniger
Lithiumbatterien im Camper bei Kälte laden
Die Hersteller von LiFePO4-Batterien haben erkannt, dass das Problem beim Laden im Winter für viele ein Ausschlusskriterium ist und hier nachgerüstet. So sind beispielsweise viele der bei uns im Shop angebotenen Untersitz-Batterien mit Heizung ausgestattet.
Hier wird, nachdem alle Verbraucher mit Strom versorgt wurden, die Heizung genutzt, um die Zellen aufzuheizen. Dies ist bei den eben genannten Batterien, wenn man von einer Zelltemperatur von 0°C ausgeht, innerhalb von 20 – 30 Minuten abgeschlossen und die Batterie kann wieder geladen werden.
FAQ - Die häufigsten Fragen
Die meisten LiFePO4-Batterien lädt man bei Temperaturen zwischen 0°C – 60°C. Hat deine Lithiumbatterie eine Heizung integriert, dann ist ein Laden bis -30°C kein Problem.
Dank BMS ist deine LiFePO4-Batterie aber vor Über- oder Untertemperatur geschützt.
Da eine Lithiumbatterie nicht ohne BMS betrieben wird, ist ein Überladen der LiFePO4 nicht möglich, da das Batteriemanagementsystem die Ladung der Zellen überwacht und eingreift, wenn die Ladespannung zu hoch ist. Das schützt unseren Akku u. a. vor Überladung.
Wie weit eine LiFePO4 entladen werden darf ist vom Hersteller abhängig. Manche erlauben eine Entladung von bis zu 100 %, während andere 90 % angeben. Allgemeingültig lässt sich aber sagen, dass man bei Lithiumbatterien nahezu die vollständige Kapazität nutzen kann.
Die Ladeschlussspannung von LiFePO4-Batterien liegt je nach Hersteller bei 14,2V bis 14,6V, d. h. wenn du diesen Wert erreicht hast, ist dein Akku voll.
Normalerweise kannst du den aktuellen Ladezustand mittels App oder Batteriemonitor prüfen.
Wenn du ein normales Ladegerät zum Aufladen deiner LiFePO4 verwenden möchtest, muss es die Möglichkeit bieten, die Ladespannung zwischen 14,2V und 14,6V einzustellen (je nach Hersteller).
Ist dies bei deinem Ladegerät möglich (meist Einstellung Gel-Blei), dann kannst du auch ein normales Ladegerät für Bleibatterien weiterverwenden.
Bei den Ladezyklen lohnt es sich genauer hinzuschauen.
Denn je nach Entladetiefe unterscheiden sich auch die Ladezyklen.
Bei 80% Entladetiefe:
- 105Ah BullTron: 6000 Ladezyklen
- 150Ah Offgridtec: 2000 Ladezyklen
- 160Ah Victron: 2500 Ladezyklen
Die Ladeschlussspannung für LiFePO4 ist 14,6V, d. h. die Lithiumbatterie wird konstant mit dem entsprechenden Ladestrom geladen bis sie die Ladeschlussspannung erreicht hat.
Das CC/CV-Ladeverfahren für LiFePO4-Akkus beinhaltet zwei Phasen.
Zu Beginn des Ladevorgangs wird die Batterie mit einem konstanten Strom geladen, um einen zu hohen Ladestrom in der Anfangsphase zu vermeiden. Diese Phase dient dazu, den Ladestrom zu begrenzen. Der Ladevorgang mit konstantem Strom wird aufrechterhalten, bis die Ladeschlussspannung von 14,6V erreicht ist.
Sobald diese Spannung erreicht ist, wechselt das Ladeverfahren zur zweiten Phase, in der die Ladespannung konstant gehalten wird (CV-Phase).
Dadurch wird verhindert, dass die Batterie überladen wird und schützt sie vor potenziellen Schäden. Das CC/CV-Ladeverfahren ermöglicht eine effiziente und sichere Aufladung von LiFePO4-Batterien.
Unsere Empfehlung:
Ja, bei folgenden Fahrzeugen …
- mit intelligenten Lichtmaschinen,
- mit Start-Stopp-Automatik,
- mit Elektroblock,
ist aus unserer Sicht ein Ladebooster unabdingbar, um die Lithiumbatterie mit der passenden Ladespannung zu versorgen und die bestehende Verkabelung nicht zu überlasten. Auch eine Überlastung der Lichtmaschine kann damit ausgeschlossen werden.