Ob frisch gebackene Brötchen, knusprige Pizza oder einfach nur der klassische Auflauf – viele wollen auch beim Campen nicht aufs Kochen und Backen im Ofen verzichten. Doch nicht jeder Camper oder Wohnwagen ist mit einem Backofen ausgestattet. Da stellt sich für viele die Frage: Welche Camping-Backöfen gibt es überhaupt und was kostet es einen Backofen im Wohnmobil nachzurüsten? Genau diesen Fragen gehen wir in diesem Beitrag nach.
Im Campingurlaub kochen & backen wie Zuhause
Viele Camper wollen auch im Urlaub oder auf dem Roadtrip nicht auf die Annehmlichkeiten verzichten, die sie zuhause haben. Was gibt es auch Schöneres, als vom Duft der frisch gebackenen Brötchen geweckt zu werden und diese dann vor dem Camper bei den ersten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen?
Wer noch keinen Ofen verbaut hat, der hat die Möglichkeit, einen nachzurüsten.
Backofen im Wohnmobil nachrüsten
Jeder Camper ist anders und so sind auch die Platzverhältnisse in vielen Reisemobilen der entscheidende Faktor, ob beispielsweise ein Gasbackofen verbaut werden kann oder es lediglich für einen Mini-Backofen reicht. Auch die Art, wie der Ofen betrieben werden soll, ob Briketts, Gas oder Strom, spielt bei der Wahl des richtigen Ofens eine Rolle.
Wir möchten dir nun verschiedene Optionen zeigen, die fürs Wohnmobil oder den Wohnwagen infrage kommen.
Welcher Camping-Backofen ist der Richtige für meine Bedürfnisse?
Neben dem Platzangebot und der Energiequelle spielt auch die Menge der Personen, die man beim Campen bekochen möchte, eine Rolle. Denn was hilft mir ein Mini-Backofen im Wohnmobil, wenn ich 5 Personen damit sattkriegen möchte? Aber keine Sorge, auch für größere Familien gibt es verschiedene Optionen.
Klassischer Gasbackofen
Die meisten denken bei der Überlegung, einen Backofen im Wohnmobil haben zu wollen, an die klassische Variante, die eigentlich wie zuhause aussieht, aber im Camper mit Gas betrieben wird. Der normale Gasbackofen kann entweder als Kombigerät mit einem Kochfeld oder als Einbauvariante erworben werden.
Ein schnelles und problemloses Nachrüsten ist hier möglich. Die meisten dieser Gasbacköfen fürs Wohnmobil sind innen verhältnismäßig etwas kleiner, als wir es von zuhause gewohnt sind. Dementsprechend solltest du auf jeden Fall darauf achten, ob die Maße für dich ausreichend sind.
Vorteile | Nachteile |
Backen wie Zuhause Der Gasbackofen ist dem heimischen Backofen am ähnlichsten, weshalb man sich kaum umstellen muss. | Teuer in der Anschaffung Solche Gasbacköfen fürs Wohnmobil kosten meist ab 300 Euro aufwärts und sind somit nicht gerade günstig in der Anschaffung. |
Viele Möglichkeiten durch Backblech, Spieß, uvm. Die Einsatzmöglichkeiten sind beim Gasbackofen wohl am vielfältigsten. So hat man ein Backblech, kann aber auch eine Springform nutzen oder sogar Hähnchen am Spieß backen lassen. | Platzbedarf Man muss den Backofen im Wohnmobil irgendwo unterbringen, was manchmal gar nicht so einfach ist. Wir persönlich wüssten z. B. gar nicht, wo wir ihn einbauen sollen, da unsere Küche dafür zu klein bzw. zu ungünstig aufgeteilt ist. |
Tolles Koch-/Backergebnis Hier sind kaum Kompromisse einzugehen, da die Gerichte genauso lecker werden, wie man sie kennt. Knusprige Krusten oder cremige Aufläufe, das schmeckt einfach. | Gasprüfung nötig Hier muss natürlich wie bei allen Geräten, die mit Gas betrieben werden, eine Gasprüfung sein. |
Grillfunktion Viele Gasbacköfen haben eine Grillfunktion integriert. Gerade wenn man keinen Campinggrill dabei hat, ist das ein zusätzliches Plus. | Längere Backzeiten Häufig dauern die Gerichte im Ofen länger, als man es von daheim gewohnt ist und man muss die Form auch ab und an mal drehen, damit alles gleichmäßig gegart wird. |
Wer einen Backofen für Wohnmobil oder Wohnwagen sucht, der dem heimischen am nächsten kommt, der wird mit einem Gasbackofen sicher glücklich werden.
Camping Mini-Backofen mit Strom
Wer nur wenig Platz im Camper zur Verfügung hat und anstatt mit Gas lieber mit Strom backen möchte, für den könnte ein Camping Mini-Backofen die richtige Wahl sein. Diese kleinen Geräte lassen sich einfach verstauen und sind schnell einsatzbereit.
Wer solch ein Gerät verwenden möchte, sollte allerdings entweder an Landstrom angeschlossen sein oder genügend Solar-/Batteriekapazität haben, damit einem während des Pizzabackens nicht der Strom ausgeht und man dann im Dunkeln essen muss.
Vorteile | Nachteile |
Niedriger Anschaffungspreis Diese kleinen Mini-Backöfen sind meist für einen Preis ab 40 – 50 Euro zu haben. Dementsprechend sind sie in der Anschaffung echt günstig. | Hoher Energiebedarf Die Mini-Backöfen benötigen relativ viel Strom, weshalb man vor der Anschaffung unbedingt drauf achten sollte, ob man den auch zur Verfügung hat. |
Geringer Platzbedarf Diese Geräte sind relativ klein, weshalb man im Womo kaum Platz dafür benötigt und den Backofen so gut verstauen kann. | Wenig Platz im Ofen Wie der Name “Mini” schon vermuten lässt, ist das kein Backofen für die Großfamilie. Aber für ein bis zwei Personen sollte es auf jeden Fall ausreichen. |
Keine Umstellung beim Backen Man muss sich bei den kleinen Öfen nicht groß umstellen. Die Gerichte werden ähnlich wie im heimischen Backrohr zubereitet. | Wechselrichter nötig Um im Wohnmobil ein Gerät, das Strom benötigt mit 230V betreiben zu können, benötigst du einen leistungsstarken Wechselrichter, abhängig von der Wattzahl des Verbrauchers. |
Wer nicht mit Gas backen will und genug Strom zur Verfügung hat, der ist mit einem Mini-Backofen sicherlich gut beraten.
Backofen für den Gaskocher
Der Omnia ist ein Backofen für den Gaskocher bzw. Gasherd. Auf den ersten Blick wirkt er wie eine Gugelhupfform mit Boden und Deckel.
Der Camping-Backofen Maria funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, wie das eben beschriebene Modell. Es ist ein Backofen für den Gasherd. Hier hat man den Vorteil, dass der Ofen kein Loch in der Mitte hat. Durch seitliche Löcher an den “Backeinsätzen” gelangt die Hitze dann nach oben.
Vorteile | Nachteile |
Günstiger Anschaffungspreis Beide Backöfen für den Gasherd sind in der Anschaffung sehr günstig, was eindeutig für diese Backofen-Alternativen spricht. | Gerichte haben ein Loch in der Mitte Egal was man im Omnia zubereitet, man hat immer ein Loch in der Mitte. Gerade bei Brot finden wir persönlich das etwas störend. Was aber nicht für jeden ein Nachteil sein muss. Beim Camping-Backofen Maria ist das nicht der Fall. |
Geringer Platzbedarf Sie lässen sich im Vergleich zu anderen Camping-Backöfen gut verstauen, da nicht viel Platz benötigt wird. So könnte man sie nicht nur im Wohnmobil oder Wohnwagen, sondern auch zum Zelten mitnehmen und auf der Gaskartusche benutzen. | Kochen und Backen ist anders als gewohnt Man muss sich umstellen, denn im Omnia und auch im Maria-Ofen kann man nicht einfach wie zuhause kochen und backen, sondern muss sich an die neuen Einstellungen/Backzeiten erst mal gewöhnen. |
Niedriger Energieverbrauch Da die meiste Zeit auf niedrigster Stufe des Gaskochfeldes gegart wird, ist der Gasverbrauch auch ziemlich niedrig. | Form aus Aluminium Ob man Lebensmittel nun in einer Aluminiumform kochen soll oder ob das gesundheitsschädlich sein kann – daran scheiden sich die Geister. Als Zubehör gibt es beim Omnia allerdings eine Silikonform, die verhindert, dass man das Gekochte direkt auf das Alu geben muss. |
Eine tolle Option für alle, die nicht viel Platz zur Verfügung haben und maximal 2 – 3 Personen bekochen wollen. Ansonsten könnte man sich natürlich auch zwei Stück anschaffen, so kriegt man dann auch mehrere Familienmitglieder und Freunde satt.
Draußen backen mit dem Dutch-Oven
Der Dutch-Oven ist zwar kein klassischer Backofen, aber kann zu einem werden. Der gusseiserne Topf funktioniert am besten mit einem passenden Grill, wie beispielsweise dem Atago.
Backen im Gusstopf klingt für manch einen erst mal befremdlich, aber das funktioniert richtig klasse, wie wir aus eigener Erfahrung mit der Kombination aus Feuertopf mit Atago sagen können. Wir haben im Dutch schon Brot gebacken, Braten stundenlang gegart oder auch so was wie Hühnerschenkel gemacht. Alles wurde unfassbar zart – einfach perfekt.
Vorteile | Nachteile |
Für große Familien geeignet Die Feuertöpfe gibt es in unterschiedlichen Größen, so kann man damit auch eine fünf- oder mehrköpfige Familie sattkriegen. | Viel Stauraum nötig Der gusseiserne Topf ist nicht nur schwer (je nach Größe), sondern braucht auch viel Platz. Wer kein Problem mit Gewicht und Stauraum hat, für den ist das sicherlich kein Problem. |
Anschaffungspreis Wer nur den Feuertopf ohne beispielsweise den Atago-Grill kauft, der bleibt sicherlich unter 100 Euro für die Anschaffung. Dementsprechend ist der Dutch im Vergleich zum Gasbackofen ebenfalls ziemlich günstig. | Draußen backen mit Feuer Nicht immer ist es möglich, draußen mit offenem Feuer zu kochen, wenn man beispielsweise an die Sommer in Portugal denkt. Dort ist es wegen der Feuergefahr in dieser Jahreszeit untersagt in der Natur zu grillen. So kann es passieren, dass man aufs frisch gebackene Brot verzichten muss. |
Backergebnis Butterweicher Braten, leckeres Brot … hier muss man kulinarisch keine Einbußen hinnehmen oder Kompromisse machen. | Eingewöhnungszeit Gerade am Anfang muss man sich etwas umstellen, da man in einem Dutch-Oven doch ganz anders kocht und backt, als man es von Zuhause gewohnt ist. Aber innerhalb kürzester Zeit hat man den Dreh raus oder hält sich einfach an Rezepte, die es zuhauf im Internet zu finden gibt. |
Trotz der eventuellen Einschränkung im Sommer wegen offenem Feuer werden Fleisch & Co. darin unvergleichlich weich und zart und Brot schön knusprig. Ein toller Backofenersatz für alle, die sowieso gerne draußen kochen.
Direkter Preisvergleich – Übersicht
Um noch mal einen schnellen Überblick über die Preise der vier vorgestellten Möglichkeiten zu geben, haben wir hier eine Tabelle für euch, die zeigt, was man aktuell für die Nachrüstung eines Backofens im Womo oder Wohnwagen ausgeben muss. Sowas wie optionales Zubehör oder Versandkosten sind hierbei allerdings nicht berücksichtigt:
Gasbackofen | Mini-Backofen | Ofen Gaskocher | Dutch-Oven | |
Ab … | 500 Euro | 60 Euro | 60 Euro | 50 Euro |
Unsere Erfahrungen mit Backofen im Camper
Wir dachten am Anfang unserer Reise, dass wir keinen Backofen im Wohnmobil brauchen. Aber falsch gedacht, schon nach kurzer Zeit fehlte uns ab und an das frische Brot oder die leckere Pizza. Deswegen zog dann ein Omnia bei uns ein, mit dem wir lange Zeit auch sehr happy waren. Einzig das Loch in der Mitte der Backwaren störte uns irgendwann.
Dann bekamen wir einen Dutch-Oven mit Atago-Grill mit dem wir nun sehr glücklich sind.
Unsere liebe Freundin Sonni nutzt seit sieben Jahren einen klassischen Gasbackofen im Womo und ist damit ebenfalls sehr zufrieden. Sie würde ihn nicht mehr hergeben wollen.
Wie du siehst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um im Camper zu backen und zu kochen. Welche für dich die Richtige ist, kannst aber letztendlich nur du entscheiden.
Aber lass uns doch gerne wissen, was du nutzt und ob du damit zufrieden bist.