Am 23.07.2018 war es für uns so weit. Die Zeit in der alten Heimat neigte sich dem Ende und wir machten uns fertig für die Rückreise ins westlichste Land auf dem europäischen Festland. Wie wir von Deutschland nach Portugal ohne Maut gefahren sind ,erfahrt ihr nun. Wir haben unsere Etappen genau aufgeschlüsselt und auch die Koordinaten der Wohnmobilstellplätze notiert, die wir für eine Nacht genutzt haben.
Deutschland nach Portugal ohne Maut – unsere Route
Natürlich wollen wir euch jetzt die Etappen zeigen, die wir auf unserem Weg nach Portugal zurückgelegt haben. Ihr könnt sie genau so nachfahren, was aber kein Muss ist. Ganz ohne Maut haben wir es leider nicht geschafft, was aber nicht daran lag, dass es nicht gegangen wäre, aber manchmal wäre die Umfahrung der Mautstelle viel aufwendiger gewesen, als wenn man einfach durchfährt und dann eben ein paar Euro bezahlt. Deswegen haben wir für die ganze Strecke knapp 20,00 Euro Maut berappt. Wir zeigen euch unsere Route aber genauso wie die, die man ganz ohne einen Cent Maut hätte fahren können.
Info: Die angegebenen Mautkosten beziehen sich auf unser Fahrzeug, einen Lkw mit 2 Achsen. Sind keine angegeben, dann ging es in diesem Abschnitt ohne Maut.
Deutschland
Wir fuhren von Rimbach in Niederbayern aus los und hatten uns für den ersten Stopp einen Wanderparkplatz in Lörrach notiert, auf welchem wir damals bei der Rückreise schon eine Nacht verbracht hatten. Wir kamen auf der Autobahn ganz gut voran, obwohl sich in den Ballungszentren immer wieder Stau bildete. Als wir eine gefühlte Ewigkeit unterwegs waren, schickte uns unser Navi direkt durch den Schwarzwald, dementsprechend ging es teilweise wirklich steil bergauf und bergab.
So kam es, dass wir um 21.30 Uhr noch 50 km bis zu unserem Ziel hatten, aber wir beide nur noch müde waren. Deswegen entschieden wir uns für den Parkplatz eines Skigebiets, wo wir auch eine ruhige Nacht verbrachten. Da es sich hierbei nicht um einen Stellplatz handelt, haben wir keine Koordinaten vermerkt.
84326 Rimbach → 79539 Lörrach → 500 km |
Deutschland nach Frankreich
Früh morgens packten wir unsere Sachen und fuhren los. Die zweite Etappe nach Portugal startete in Deutschland, allerdings hatten wir nur noch gute 50 km bis zum Grenzübergang bei Weil am Rhein. Kurz nach der französischen Grenze, in Rüxheim, organisierten wir uns noch eine Free-Simkarte und konnten uns dann entscheiden, ob wir auf der Autobahn weiter oder hier schon auf die Landstraße wechseln wollen.
Bei der Ortschaft Fontaine kommt eine Mautstation. Wir entschieden uns dafür keinen Umweg zu machen und die 7,10 Euro Maut zu bezahlen. Anschließend ging es problemlos auf gut ausgebauten Straßen weiter bis nach Montceau-les-Mines.
Dort gibt es einen kleinen Wohnmobilstellplatz, der von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt wird und außerdem eine Ver- und Entsorgungsstation hat.
Am späten Abend wurden wir von einem Feuerwerk überrascht. Das französischer Nationalfeiertag war, könnte vielleicht der Grund dafür gewesen sein.
Ansonsten ist der am Stadtrand liegende Platz für eine Nacht wirklich in Ordnung und normalerweise auch sehr ruhig.
79539 Lörrach → 71306 Montceau-les-Mines → 405 km |
Kostenloser Wohnmobilstellplatz: 46.677502, 4.35849 |
Mautinfos: Es kommt eine Mautstelle kurz vor Fontaine. Möglichkeiten vorher beispielsweise bei Burnhaupt-le-Haut auf die D83 und D483 abzufahren, aber nur für Fahrzeuge bis 3,5 t. Das gilt auch für einige Abfahrten davor. |
Mautkosten: 7,10 Euro |
Frankreich
Ich glaube so früh wie heute, sind wir noch nie aufgestanden. Halb sechs war es, als wir beide wach wurden. Also die Sachen gepackt und los ging’s. Wir hatten eine ordentliche Strecke auf dem Tagesplan stehen. Und doch würden wir Frankreich noch nicht verlassen. Dieser Teil des Weges von Deutschland nach Portugal war dank angenehmer Temperaturen mehr als okay. Außerdem wartete das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft auf uns. Das Spiel sahen wir uns draußen auf dem Laptop an und warteten nach dem Abpfiff auf die hupenden Autos, die auch nicht lange auf sich warten ließen. Wir freuten uns mit den Franzosen und genossen das Spektakel.
Dieser kleine Platz ist am Rand eines kleinen Städtchens gelegen. Es war eine sehr angenehme und ruhige Nacht. Die Nähe zur Autobahn war nicht zu hören, aber für die Weiterreise sehr praktisch.
71306 Montceau-les-Mines → 16440 Roullet → 414 km |
Kostenloser Wohnmobilstellplatz: 45.580101, 0.045052 |
Frankreich nach Spanien
Das war es mit unserer letzten Nacht in Frankreich. Die Folgende werden wir schon in Spanien verbringen, sagten wir uns noch voller Vorfreude. Allerdings war die Fahrt durchaus aufregender als der letzte Abschnitt. Denn es regnete kurz vor der spanischen Grenze wie aus Eimern. Immer wieder mussten wir seitlich ranfahren, da wir überhaupt nichts mehr sahen. An allen möglichen Ecken tropfte das Wasser in den Aufbau. Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal solch einen heftigen Regenfall erlebt haben.
Nachdem wir bei San Sebastian über die Grenze gefahren waren, war es noch irre turbulent vom Verkehr her, was sich aber schnell lichtete. Über den Norden Spaniens ging es dann weiter Richtung Südwest, wo wir dann auch unsere einzige Übernachtung hatten. Auch diesmal nächtigten wir auf einem kostenlosen Stellplatz am Rande der Stadt, direkt bei der Stierkampfarena. Nicht sonderlich schön, aber die Nacht war ruhig.
16440 Roullet → 09240 Briviesca → 537 km |
Kostenloser Wohnmobilstellplatz: 42.551198, -3.328785 |
Mautinfos: Es kommen einige Mautstellen auf der A63 von Bordeaux bis Irun. Was furchtbar viel klingt, ist allerdings nicht so teuer, weswegen wir die Maut hier bezahlt haben. Wer das vermeiden will, kann auf die D810 ausweichen. |
Mautkosten: 15,20 Euro Saugnacq-et-Muret – 3,70 Euro; Castets – 3,70 Euro; Bénesse-Maremne – 3,70 Euro; La Negrésse – 2,40 Euro; Biriatou 1,70 Euro. |
Spanien nach Portugal
Die letzte Etappe von Spanien bis nach Portugal zog sich am längsten. Bei Irun verließen wir die mautpflichtige AP-6 und mussten noch mal 2 Euro abdrücken.
Aktualisierung: Spanien schafft auf ein paar Autobahnstücken die Maut ab, dazu gehört auch die AP-1 zwischen Burgos – Armiñón (Álava). Dementsprechend kann man dieses Teilstück auf jeden Fall auf der früher mautpflichtigen Autobahn fahren.
Es hatte über 37 Grad und wir merkten sehr bald, dass wir mitten im spanischen Sommer angelangt waren. Da dieses letzte Stück nahezu ausschließlich mautfreie Autobahn ist, ging es auch dementsprechend schnell voran.
Noch 100 km bis zur Grenzstadt Badajoz. Auf einer kleinen Straße blieben wir am Seitenrand stehen und ließen Emily noch in ein paar Pfützen baden. Wir erfreuten uns danach an juckenden Pusteln an den Beinen, mussten wir doch ein wenig durch Gestrüpp laufen, um unsere Maus zu ihrer kleinen Badestelle zu geleiten.
Angetrieben von der Sehnsucht nach Portugal ging es das letzte Stück noch bis Elvas, wo wir uns erst mal mit Lebensmitteln eindeckten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie wohltuend der Geruch von Bacalhau im portugiesischen Supermarkt war. Schnell noch alle Besorgungen erledigt, bevor wir dann unsere Stelle am kleinen Teich bei Vila Fernando anfuhren.
09240 Briviesca → 6300 Vila Fernando → 441 km |
Mautinfo: Bei St. Jean de Luz Sud rausfahren und die D810 entlang, wenn du ohne Maut über die spanische Grenze möchtest. Ansonsten keine Möglichkeit mehr, von der A63 runterzukommen, bevor es auf die mautpflichtige, spanische AP-8 geht. Allerdings sind die Kosten so gering, dass man sich überlegen kann, ob man nicht doch diesen kleinen Betrag in die Maut investieren sollte und damit viel Zeit sparen würde. |
Mautkosten: 3,00 Euro |
Natürlich haben wir auch noch eine Karte mit der genauen Route für euch. Dafür müsst ihr allerdings diesem Link zu GoogleMaps folgen.
Übersicht
In dieser Übersicht könnt ihr zusammenfassend sehen, wie viele Kilometer es für unsere Strecke waren oder alternativ für die klassischen Mautstraßen sind. Außerdem die angegebene Fahrzeit lt. GoogleMaps und die entstehenden Mautkosten.
Unsere Strecke | 1928 km | 21 Std. 57 Min. | 25,30 Euro Lkw mit 2 Achsen |
Mautstraßen | 1895 km | 19 Std. 11 Min. | F: 186,80 Euro Lkw mit 2 Achsen S: 26,55 Euro Wohnmobile bis 3,5 t |
Nur mautfreie Strecken wählen
Wenn du bei deiner nächste Reise auf die Maut verzichten möchtest und deine Strecke eine ganz andere ist als die, die wir hier zeigen, dann kannst du dir da ganz einfach selbst helfen. Jedes Navigationsgerät und auch Google Maps lassen sich so einstellen, dass sie Mautstraßen meiden. Im Normalfall funktioniert das auch sehr zuverlässig, außer man hat das Pech, dass die Abfahrten direkt vorher auf 3,5 Tonnen beschränkt sind.
Es ist durchaus möglich ohne Maut von Deutschland nach Portugal zu fahren und das, ohne allzu schmale Landstraßen nutzen zu müssen. Wir persönlich haben an manchen Stellen lieber Maut bezahlt, anstatt die Stellen zu umfahren, was uns nicht viel gekostet hat. Und wie man sieht, ist eine Anfahrt in 5 Tagen machbar, auch wenn man sich natürlich auch einfach Zeit lassen könnte.
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